Donnerstag, 12. Juli 2012

Arbeit und Kunst ohne Geld (5)


In Runde eins wird also jede „freie Stelle“ (welt)offen ausgeschrieben – unabhängig davon, ob es sich um eine „freie Stelle“ in Sinne heutiger Berufstätigkeit handelt, oder um eine zu lösende „Aufgabe“, ein kurzfristig fertigzustellendes Projekt. Welche Auswahlkriterien es zur Besetzung geben wird und ob überhaupt, wird von Aufgabe zu Aufgabe verschieden sein. Denk dir alle Grenzen weg außer der unterschiedlichen fachlichen Kompetenz. Da es unter entwickelten kommunistischen Bedingungen auch keine Sprachbarrieren geben wird, (schließlich gibt es außer regionalen auch eine Weltsprache) kann weltweit nach geeigneten Fachkräften gesucht werden – mit größerer Wahrscheinlichkeit, welche zu finden.
Sollte etwas auf diese Weise nicht gleich gelöst werden, so kann es durch Runde zwei überbrückt werden – und zwar kurzfristig. Schon die FSJ-Windhunde wissen um ihren „Springer-Charakter“, dass sie unter Umständen nur eine vorübergehende Verantwortung übernehmen. Mit anderen Worten: Die Aufgabe als solche bleibt ausgeschrieben für Bestqualifizierte und Interessierte – was natürlich den „Zwangsfreiwilligen“ kein Hinderungsgrund ist, sich eventuell dauerhaft um ihren Platz zu bemühen.

Sollte aber wider Erwarten auch nach dieser Runde immer noch eine Aufgabe unerledigt bleiben, bliebe das Pflichtjahr.
Es widerspricht kommunistischer Logik, Menschen „zu ihrem Glück zwingen“ zu wollen. Es würde also niemand als „asozial“ verfolgt, wenn er zeitlebens im Wesentlichen keiner geregelten Arbeit nachginge. Du weißt ja, wenn du zu einer Arbeit gezwungen wirst, erledigst du sie nicht nur selbst lustlos, du steckst auch deine Nebenleute an. Es widerspräche aber kommunistischer Logik ebenfalls, wenn Notwendiges einfach liegen bliebe. So klein dieser Sektor auch sein mag, er erfordert ein Sicherungsnetz für die Gemeinschaft. Auf keinen Fall plädiere ich hier für eine wie auch immer umschriebene Arbeitspflicht. In erster Linie geht es immer um die Minimierung jeder notwendigen Arbeitszeit, wie viel oder wenig das auch konkret sein mag, und damit um die Möglichkeit für jeden Einzelnen, Zeit sinnvoll privat zu gestalten.Aber diese notwendige Arbeitszeit wird eben vorhanden sein. Bei aller kommunistischen Vielfalt der Möglichkeiten ist also sinnvoll, die Möglichkeit einer „Einberufung“ zur Spezialarbeit (für ein paar Monate) ebenso zu fixieren wie die Verurteilung zur Resozialisierungstätigkeit (als Ersatz für einen „Strafvollzug“).

Mittwoch, 11. Juli 2012

Arbeit und Kunst ohne Geld (4)


Ich könnte mir das so vorstellen:

Zuerst einmal findest du in einem weltweit vernetzten lückenlosen Datensystem alle nicht abgesicherten Arbeitsaufgaben öffentlich ausgeschrieben. Da es keine privaten Beschränkungen gibt, kann wirklich lückenlos jede Aufgabe in EINEM System erfasst werden. Es wird zwar mittelfristig vorgeplant, diese Planung darf aber nicht starr sein. Also wer eine nützliche Tätigkeit für sich sucht, kann sich vom heimischen Computer aus weltweit das für ihn am besten Geeignete aussuchen. Nun können drei Fälle eintreten: Erst einmal der Idealfall, dass die Suchenden im Wesentlichen das Passende finden und gut. Der zweite Fall ist der „Modeberufsfall“, also einmal zugespitzt: Auf eine ausgeschriebene Aufgabe als Raumfahrer stürzen sich 1000 Interessenten, die eine solche Selbstbestätigung toll finden. Es muss sehr komplexe Kriterien geben, die die Eignung von Persönlichkeiten nicht allein daran misst, ob sie 100 Meter in 10, 84 oder 10,87 Sekunden sprinten konnten. Gesellschaftliche Einsatzbereitschaft könnte ein solches Kriterium sein, also der Nachweis, auch besonders unbeliebt Notwendiges angegangen zu sein. Bleibt der dritte Fall: Es findet sich niemand zum Bücken fürs „Spargelstechen“, also keiner will etwas machen, was gebraucht wird. Es muss sowieso immer mit punktuellen Lücken gerechnet werden. Nun kann man entscheiden, wie die konkrete Lücke zu schließen ist.
Das Prinzip FSJ hieße, dass sich die freiwillig zu Verpflichtenden im Windhundverfahren das für sie „Angemessenste“ heraussuchen. Das Wehrdienstprinzip dagegen wäre absolut lückenlos und schlösse für den Dienstzeitraum die Verweigerung einer Tätigkeit ohne schwer wiegenden Grund aus. Beide Prinzipien gingen davon aus, dass jeder durch diese Phase hindurch muss. Beim FSJ sitzt sozusagen jeder, der ja weiß, die Frage kommt auf ihn zu (ohne dass sie schon konkret auf ihn zugekommen ist) an seinem Computer und checkt ausgeschriebene Tätigkeiten mit einem „Mangelzeichen“.
Das Prinzip FSJ hätte natürlich eine größere Attraktivität und wäre sozusagen die vorletzte Möglichkeit. Denn auch im Kommunismus wird es „Modeberufe“ geben, bei denen Ablehnungen von Interessenten unvermeidlich sind. Die bewiesene Bereitschaft, gesellschaftlich Notwendiges über die eigene Individualität zu stellen, wäre ein Pluspunkt für die nächste Bewerbung – und das auch, obwohl sich die Kandidaten ihre gesellschaftliche Notwendigkeit hatten selbst aussuchen können. Andererseits … gerade, wenn man weiß, dass ein solches „freiwilliges Pflichtjahr“ Voraussetzung für nachfolgende Freiheiten ist, regt das Aktivitäten an, sich unter potentiell Unangenehmem das persönlich Angenehmste herauszusuchen. Du darfst nicht vergessen, dass es auch im Kommunismus eine Art „Status“ geben wird. Dauerhafte Nichtstuer werden sehr wahrscheinlich weniger gut angesehen sein als Piloten oder Forscher … so als Beispiel.

Dienstag, 10. Juli 2012

Arbeit und Kunst ohne Geld (3)


Es kommt also eine zweite „Lösungsebene“ hinzu: Prinzipielle Freude an der gesamten Arbeitsaufgabe lässt uns auch einzelne „unappetitliche“ Teil-Arbeiten mit Freude, zumindest aber leichter erledigen. Oder sagen wir es so: Es bereitet Befriedigung, sich selbst als sinnvoll zu erkennen. Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist, hat es etwas für sich, abrechnen zu können „Patient sauber, fühlt sich wohl!“. Alle die, die schon die Dankbarkeit von Hilfebedürftigen empfangen durften, wissen um diesen Wert. (Wobei das Problem der Würde im konkreten Fall eher auf Seiten dessen liegt, der wie ein hilfloses Baby gepflegt werden muss.) Dem Auskosten dieser „Belohnung“ steht heutzutage in erster Linie der Zeitdruck entgegen. Es ist im bezahlten Pflegeberuf nicht vorgesehen. Auch bei anderen Berufen gibt es vom Inhalt her „unangenehme“ notwendige Tätigkeiten, die „attraktiv(er)“ würden, erkannte man sie angemessen an. Dabei könnte (!) heute schon ein Schreibtisch-“Arbeiter“ anerkennen, dass er zu mancher „Drecksarbeit“ gar nicht fähig wäre, er sich also über Menschen freuen sollte, die die verrichten. (Er sieht aber nur, dass umgekehrt die seine Arbeiten nicht packen.) Was spricht dagegen, dass es einmal für einen solchen Zweck bei heute ganz abwegig erscheinenden Berufsgruppen so etwas geben könnte wie „Restauranttester“? Um „Beste“ anzuerkennen? Das setzt natürlich immer voraus, dass jedes Ergebnis auf einen „Verantwortlichen“ zurückgeführt werden kann. Außer natürlich, dass das eine Art der „Kontrolle“ wäre – die muss auch abgelehnt werden können.

Die freiwillig etwas von den meisten wenig Geliebtes erledigen, unterwerfen sich einem „inneren Zwang“ zur Arbeit. Sie erkennen aus freien Stücken die Notwendigkeit bestimmter Arbeiten und übernehmen bewusst Verantwortung für deren Erledigung. Die Zahlenbewegungen auf den Konten werden ersetzt durch die innere Befriedigung, wertvoll und nützlich zu sein. Du kannst dir leicht vorstellen, dass das unter anderem einen ganz anderen Typ von Chefs erfordert. Frag nicht, wie groß der Anteil dieser Gruppe ist.
Wir haben also schon all das aussortiert, was man heute „Modeberufe“ nennen würde. Wir haben Arbeiten aussortiert, die besondere Menschen als für sich „auf den Leib geschneidert“ empfinden (besonders im Sinn von „hochwertig“ sondern von „nicht so oft vorkommend“).
Trotzdem wird immer ein Rest bleiben, der gelöst werden muss, für den sich aber gerade niemand findet. Sei es nun wegen der Orte, an denen das Problem gelöst werden muss oder weil sich für bestimmte Aufgaben insgesamt zu wenige Menschen begeistern lassen.
Was spricht in solchen Fällen gegen ein allgemeines Findungs- und Bewährungsjahr? Also zur normalen, frei harmonisierten Arbeitswahl tritt ergänzend und abfedernd ein stärker restriktives System hinzu. Je nach Notwendigkeit kann dies wie eine „allgemeine Wehrpflicht“ oder wie ein „freiwilliges soziales Jahr (FSJ)“ funktionieren. Für beide Systeme gibt es Argumente.

Montag, 9. Juli 2012

Arbeit und Kunst ohne Geld (2)


Der Haupttrend zum und im Kommunismus wird das Schrumpfen der Masse an „Arbeit“ sein, der wir heute ausgeliefert sind. Solche eben, über die wir uns nur deshalb freuen, weil wir überhaupt welche zum Geldverdienen haben. Den Geldanreiz möchte ich aber gerade einsparen. An seine Stelle sollen Arbeiten treten, die „man“ machen wird, weil „man“ genau diese konkrete Aufgabe lösen möchte.
In der Welt wird es aber trotzdem immer notwendige unangenehme Arbeiten geben. Sagen wir als tatsächliches Beispiel, dass hilflosen Menschen der vollgeschissene Arsch geputzt werden muss (nicht nur im übertragenen Sinn). Es verändern sich allerdings die Arbeiten, die als solche empfunden werden. (Man denke an „Hausarbeit“.)

Unangenehme Arbeiten wird man insgesamt bekämpfen, soweit dies möglich ist. Ständig neu wird man sich die Frage stellen, durch welchen Fortschritt, durch welche Erfindung welche unangenehmen Tätigkeiten vermieden oder ersetzt werden können. Im konkreten Fall hieße das also, ständig weiter zu forschen, wie das Leben in seiner aktiven Phase verlängert werden kann. Kampf den Krankheiten und den mit dem Alter verbundenen Verfallsprozessen. Forschung nach technischen Hilfen. Das lässt sich verallgemeinern: Immer wieder neu wird Menschen bewusst werden, dass einige notwendige Arbeiten ihre Würde verletzen. Die meisten von ihnen werden früher oder später durch technische Systeme gelöst – um den Preis, dass dahinter die nächsten auftauchen. Und manches geht ja auch nicht. Wann wird ein Androide den Arsch seines menschlichen Gebieters putzen? Und liegt eine Inkontinenz vor, kann man ja nicht warten, bis die Krankheit als solche besiegt wäre … Manchmal dauern solche Lösungen viele hundert Jahre. Egal, was für Tätigkeiten das sind, es werden welche übrig bleiben, die nur Menschen angehen können und die trotzdem eher ungeliebt bleiben.

Sonntag, 8. Juli 2012

Arbeit und Kunst ohne Geld (1)


Für mich ist der entfaltete Kommunismus eine Welt der tatsächlich maximalen Freiheit jedes Einzelnen. Wirklich jedes, verstehst du? Heute gibt es nur juristische Chancengleichheit. Praktisch sind die Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Lebenswege schon bei der Geburt eines Menschen unterschiedlich verteilt. Also unabhängig von seinen Talenten, meine ich. Teilweise sogar entgegen seinen Talenten. Da kann es sein, dass jemand, der für eine leitende Aufgabe eigentlich nicht gut geeignet wäre, mit dem Geld seiner Vorfahren zum Chef gedrillt wird, während einem genialen Menschenführer nur die Karriere als Gangsterboss offensteht.
Es ist mitunter auch ein extrem langer Weg – das siehst du auch an mir - , für sich selbst herauszufinden, was man am liebsten Sinnvolles machen will … und ob man dafür wirklich ausreichend gut geeignet ist. Diese Suche darf nicht nur Millionärskindern vorbehalten bleiben. Dieses Finden ist natürlich Voraussetzung dafür, dass die Einzelnen sich wirklich gern mit ihrem speziellen Vermögen ohne Druck in die Gesellschaft einbringen.Die Möglichkeit einer solchen Suche darf nicht nur Millionärskindern vorbehalten bleiben. Dieses Finden ist natürlich eine der Voraussetzungen dafür, dass die Einzelnen sich wirklich gern mit ihrem speziellen Vermögen in die Gesellschaft einbringen.
Die Welt des entfalteten Kommunismus wird meist für fast jeden einzelnen Menschen einen sinnvollen Lebensplatz zu bieten haben, bei dem der Nutzen für die Gemeinschaft mit dem für sein individuelles Wohlbefinden in Einklang gebracht werden kann. Davon bin ich überzeugt. Das wird allmählich der Regelfall werden. Was ist aber mit den Fällen, in denen das nicht gelingt? Der ganze heutige Staatsapparat scheint ja darauf ausgerichtet, jedem einzureden, er sein ein Sonderfall, der an seinem eigenen Schicksal schuld ist. Die Masse der Bürger dieses Landes würde sich deshalb zu Äußerungen hinreißen lassen wie „Wegen mir brauchte es keine Polizei zu geben. Aber vor den paar Verbrechern möchte ich schon geschützt werden.“
Dass nicht gleich jede notwendige Tätigkeit von jemandem gemacht werden wird, hat Gründe auf mindestens zwei Seiten: Zuerst einmal vom Charakter der Arbeiten selbst her. Die zweite ist die natürliche Individualität, sprich: Unterschiedlichkeit der Menschen. So, wie in der Natur eben weiße Hasen geboren werden, obwohl sie normalerweise nicht überleben können, müssen sie geboren werden, damit die Hasen überleben, wenn sich die Umwelt so veränderte, dass die dunklen schlechtere Überlebenschancen hätten, fallen auch Menschen aus dem Rahmen. Als Materialist beginne ich aber bei den Arbeiten, deren Charakter erkannt und beeinflusst werden kann.

Samstag, 7. Juli 2012

"Kommunismus" ist ...

... die Realität jener Lebensverhältnisse und Lebensweisen, die sich die Menschen schaffen werden, nachdem sie ohne Klassenherrschaft die Springquellen ihrer Arbeit zum Wohle jedes Einzelnen nutzen können.
Er ist damit
- die individuellste, menschlichste, freieste Gemeinschaft von Ungleichen in Gleichheit.
- eine "ökonomische Gesellschaftsformation", in dem mit Besitz nur die Besonderheit des Einzelnen innerhalb verschiedener Gemeinschaften hervorgehoben werden.
- die vernünftige Zielvorstellung menschlicher Entwicklung.
- die planmäßige Entfaltung optimaler Formen des Zusammenwirkens unterschiedlicher Gemeinschaften untereinander und mit der Umwelt.
Da der K. die individuelle Machtausübung Einzelner über Andere mittels Eigentum und institutionalisierter Gewalt ausschließt, sind Übergangsformen erforderlich. Alle offenen und verborgenen Formen heute ausgeübter Macht und Manipulation durch Mächtige müssen zuvor mittels vorübergehender Gegenmacht abgebaut werden, weshalb diese Übergangsformen besonders viele Ansätze zur Entstellung des kommunistischen Gedankens bieten. So wie Wege und Irrwege zum K. nicht mit dem System zu verwechseln sind, sollte zwischen irrtümlichen Schritten von Kommunisten, also Aktivisten mit dem Ziel K., und vorsätzlichen Entstellungen durch Gegner des Systems unterschieden werden.

Freitag, 6. Juli 2012

Auch aus Krimis kann man mitunter Richtiges lernen


Das Normale an Krimis in Serie, noch dazu denen in Vorabendserie ist Vereinfachung, Reduktion des Verbrechens aufs ganz Persönliche, sagen wir Eifersucht. Beim gestrigen "Stallorder"-ZDF-SOKO-Stuttgart (in der ZDF Mediathek noch auffindbar) ist das nur im weitesten Sinn zutreffend.  Da gingen die großen Verbrecher, bei denen in Milliarden gerechnet wird - wie im wirklichen Leben meist - nicht nur frei aus, sondern ihr Verbrechen ist im juristischen Sinne keines:
Ein Staatssekretär wird Unfall-Opfer bei einer "Bestrafung" durch seinen Vater. Der kann nicht verstehen, auf welche Weise der eigene Sohn die Bauerschaft unterwirft:
Eine Gentechnik-Firma meldet ein Patent für ein Gen, das im Schwein für eine bestimmte Eigenschaft zuständig ist, an. Ergebnis dieses Patents ist praktisch, dass die von den Bauern gezüchteten Schweine nur noch bedingt deren Eigentum sind, da das Gen in den Schweinen dem Patentbesitzer gehört. Damit müsstendie Bauern für jedes selbst gezüchtetes Schwein der Gentechnik-Firma als Lizenzbesitzer eine Lizenzgebühr zahlen. Die Firma verzichtet darauf, wenn die Bauern ihre Futtermittel abnehmen. Der Vergleich mit der Leibeigenschaft ist zumindest nicht an den Haaren herbeigeholt.
Dieses Verfahren wird als legal beschrieben, es sei nur im Ländle noch nicht so durchgesetzt wie in den USA.
Beeindruckend auch, dass die einen Mord verfolgenden Polizisten nur dadurch auf das Problem stoßen, weil sich einer der Polizisten als illegaler Hacker betätigt. Auf legalem Weg wäre das allgemein gedeckelte normale Lobbyarbeit gewesen.

Hier stößt ein System in neue Dimensionen vor. Es geht um die Grenzen des Eigentums. Marxistisch nennt man Kenntnisse und Mittel, mit denen ein Produkt entsteht zu einem Bedürfnisse befriedigenden Gut wird, Produktivkräfte. Im Filmbeispiel sind es einfache Schweine.
Auf einem niedrigen Gesamtniveau der Produktivkräfte ist Privateigentum an den Produktionsmitteln ein notwendiger Fortschritt. Es ermöglicht erst, dass überhaupt jemand unmittelbar den Nutzen einer Leistung erleben kann. Schon auf dieser Stufe schließt das eine parasitäre Seite ein: Der Eigentümer zieht im Wesentlichen Nutzen aus der Arbeit Anderer.
Heute sind - wie hier am Beispiel von Schweinegenlizenzen - Eigentumsverhältnisse möglich, die die parasitäre Seite zur alleinigen machen. Auf extrem verschleierte Weise werden die Bauern "enteignet", obwohl sie formal noch "eigene" Schweine züchten.
Vergleichbare Prozesse spielen sich auf allen Ebenen ab, sofern der reine geistige Anteil eines Arbeitsprozesses verselbständigt, also von der eigentlichen Produktionsarbeit getrennt wird. Stichwort "Raubkopien", ACTA usw.
Lenin beschrieb die vorige Stufe der Vergesellschaftung des Eigentums durch Wenige übe die Entstehung von Monopole nicht oft und eindringlich genug. Wie sehr "Monopole" Mehrprodukt von der Gemeinschaft aller Schaffenden abschöpfen, ist schwer im einzelnen aufzuzeigen. Wer versteht schon, dass es nicht darum geht, dass es nicht um die angestrebte Alleinherrschaft eines einzelnen im Wortsinn (!) MONOpols geht - das lässt sich wirklich juristisch unterbinden - sondern um unterschwellige Machtwirkungen, bei denen sich juristisch frei  aussehende verschleierte "Leibeigene" mit Begeisterung selbst ausbeuten ... und das meiste an jene Mächtigen abgeben.

Dass das ganze System "Kapitalismus" heißt, der inzwischen von einer Überreife in die nächste stürzt und endlich ersetzt werden muss durch etwas zu unseren Möglichkeiten als Menschen besser Passendes, kann man natürlich von einer Staatsfernsehsendung nicht erwarten ...