Mittwoch, 19. Januar 2011

Wie, bitte, geht´s zum Kommunismus? (5)

Wenn der gesamte Staatsapparat mit seiner Beamtenmaschinerie erobert / ersetzt wäre, wäre zwar vordergründig die politische Macht „erobert“, praktisch aber noch immer eine ausreichend starke wirtschaftliche Macht vorhanden, diese politische Macht auszuhöhlen und in ihr Gegenteil zu verkehren. Die Mittel dabei sind extrem breit gestreut. Natürlich kann dies der offene Aufruf zur Konterrevolution sein, aber das kann z.B. damit beginnen, dass vor der nächsten Bundestagswahl Fake-Fotos von Wagenknecht, Gysi und Lafontaine (beliebig ersetzbar, es geht ja nur ums Prinzip) beim Gruppensex auftauchen, für die man sich am Tag danach sogar entschuldigen kann (war ein Einzeltäter). Wirtschaftliche Macht bedeutet erst einmal Manipulationsmacht und unbedingt kulturelle „Hegemonie“ im weitesten Sinne. Günther W. erwähnte bei einem seiner Diskussionsbeiträge die DDR-Bürger, die alle ihre „Nachrichten“ in der Aufbereitung des Westfernsehens „genossen“ haben. Also selbst wenn in innerstaatlichen Grenzen die wirtschaftliche Macht des Kapitals gebrochen worden sein sollte, bleibt immer noch die „internationale Solidarität“ des Weltkapitals gegen jeden Schritt seiner geschichtlichen Entsorgung.
Bei der Durchführung dieses Revolutionsprozesses ist es sträflich, auch nur eine Maßnahme zur Stärkung der eigenen Position zu vernachlässigen. Offene Gewalt suggeriert schnellen oberflächlichen Erfolg, stößt aber mit dem Wesen von Sozialismus / Kommunismus zusammen: Im Gegensatz zu Merkel-Parolen bedarf die neue Gesellschaft wirklich der Übereinstimmung der Vernunft der Massen mit den angesteuerten gesellschaftlichen Zielen.

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