Normalerweise geht unser Verständnis von dem aus, was es kennt beziehungsweisewas es gelernt hat – was es also zu kennen meint. Auch, wenn etwas anders ist als das Bekannte, greifen wir zu seiner Erklärung auf Bekanntes zurück – und finden auch etwas. Nun stehen wir aber beim „Kommunismus“ vor etwas völlig Unbekanntem und Neuem. Wir müssten also alle vertrauten Pfade verlassen. Aber Gnade, uns begegnen „Zeichenkombinationen“, die wir mit unserem erlernten Zeichensatz „lesen“ können. Dann tun wir das auf Teufel komm raus und versuchen, die nicht identifizierbaren Zeichen auf schlecht geschriebene bekannte zurückzuführen. Schneller als eigentlich möglich haben wir uns unsere Meinung gebildet, bilden wir uns ein zu wissen. Du, das ist nicht als Vorwurf gemeint. Das geht mir doch auch so. Ich bin aber gewarnt, weil ich das weiß.
Um ein paar Eigenschaften des Kommunismus vorausahnen zu können, hätten wir als einzigen Anhaltspunkt die Zeit vor den Klassengesellschaften. Nur … wir wollen doch nicht auf die Bäume zurück! Wir können höchstens überlegen, welche Denkweisen sich durch die zurückliegenden Jahrtausende Herrschaft zwischen den Menschen verändert haben könnten, welche sich also demnach wieder „zurückbilden“ müssten, wenn die Bedingungen, die sie gefördert haben, weggefallen sein werden. Der Hauptteil aller dieser heute als „natürlich“ und „selbstverständlich“ erscheinenden Denkweisen hat ja materielle Ursachen. Die aber ersetzen wir durch andere, wenn wir den Kommunismus aufbauen,.
Manche Formen sozialer und praktischer Vernetzung von Menschen können wir uns heute noch nicht vorstellen, weil die Beziehungen, die ihnen zugrunde liegen müssen, noch nirgends vorgelegen haben.
Und Analogien zum „Urkommunismus“ produzieren eine unbestimmbare Zahl von Fehlern. Die soziale Hauptfessel der „Ur-Menschen“ fällt ja für den „richtigen“ Kommunismus glücklicherweise weg: der materielle Mangel.
Also … Unser natürliches Denken bietet uns voreilige Schlüsse an, weil wir aus Bekanntem auf für uns absolut Ungewohntes zu schließen versuchen. Wir können uns nur mit „Krücken“ behelfen: Als solche brauchen wir Fantasie und die Logik aus dialektisch-materialistischem Schlussfolgern. Und nun erkläre man einem „Materialisten“, er brauche Fantasie, und dir, du musst materialistisch denken! Dabei heißt „materialistisch denken“ nur, zu berücksichtigen, dass es für jede Denk- und Verhaltensweise materielle Gründe gibt, die sie tendenziell hervorbringen, andere materielle Verhältnisse langfristig mit einer gewissen Sicherheit also andere Denk- und Verhaltensweisen zu den vorherrschenden machen
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