Wir dürfen uns dabei „Revolution“ nicht im engsten politischen Sinn als eine „Machtergreifung“ vorstellen. Im philosophischen Sinne beschreibt der Ausdruck „Revolution“ nur den relativ schnellen Übergang von einer „Qualität“ zu einer tatsächlich grundsätzlich neuen.
„Schnell“ nicht aus der Perspektive eines Menschenlebens. Bei der Frage der „kommunistischen Gesellschaftsformation“ geht es darum, eine menschliche Kultur zu erschaffen, die über 10000 Jahre „Klassengesellschaft“ mit ALLEN ihren Elementen ins Grab der Geschichte versenkt. Was die Menschheit in ihrer gesamten Entwicklung aus dem Tierreich hervorgebracht hat, wird neu organisiert. Die Menschheit gestaltet ihre Welt als Ganzes erstmals bewusst und vorsätzlich geplant. Erstmals kann sie das. Schon allein deshalb ist „die Revolution“ nicht mit dem Schuss eines Panzerkreuzers vollbracht. Damit beginnt erst der lang andauernde Prozess, bei dem Jahrzehnte eben „kurze“ Zeiträume sind. In diesem Sinn kann sogar der gesamte „Sozialismus“ noch als „evolutionäre Revolution“ verstanden werden. Also es muss sich das grundsätzlich Neue erst entwickeln. In ihm sind BESTIMMTE GRUNDLAGEN notwendigerweise real vorhanden, während andere sich darauf aufbauend allmählich ausprägen. Das schließt nicht aus, dass entgegen Marx, Engels und Lenin selbst der Übergang vom Sozialismus zum entwickelten Kommunismus von der Form her „revolutionär“ vollzogen werden wird. Das wäre unter anderem abhängig von der Stärke der institutionalisierten Bürokratie. Vom philosophischen Wesen her ist auch er auf jeden Fall eine Revolution. Wie die Übergänge von der Sklavenhalterordnung zum Feudalismus und von dem zum Kapitalismus, die ja alles Ausbeuterordnungen blieben.
… Entschuldige, ich vergaß, dass du auch mit diesen Begriffen nichts anfangen kannst. Also Ausbeutung bedeutet, dass dem Arbeitenden nur der Teil seiner Arbeitsergebnisse überlassen bleibt, den er samt den Seinen zum Überleben braucht, während sich das darüber hinausgehende Mehrprodukt der Besitzer der Produktionsmittel aneignet. Untergeordnet ist dabei, wie er dies tut und was alles als zum Leben der Nichtbesitzer notwendig anerkannt wird. Der „Ausgebeutete“ muss nicht notwendig arm sein. Er muss nur Mehrprodukt erzeugen. Als Sklave gehörte er nicht einmal sich selbst und wurde verschlissen wie eine Maschine. Im Feudalismus, du sagst Mittelalter dazu, lebte eine Klasse von den Abgaben und der anteilig unbezahlten Pflichtarbeit der Arbeitenden. Im Kapitalismus kann und muss der Arbeitende zeitlich beschränkt seine Arbeitskraft verkaufen. Durch den hohen Anteil der schon in Maschinen vergegenständlichten Arbeit am Gesamtwert braucht er nur noch eine minimale Arbeitszeit, um damit den Seinen eine gute Reproduktion zu sichern. Der größere „Rest, das Mehrprodukt, bleibt privat.
http://www.stop-esm.org/home
AntwortenLöschenUnterzeichnen und verbreiten!
Es gab in den letzten Tagen sensationelle 2.000 Unterzeichnungen pro Tag, zur Zeit sind es etwa 1.200... Tendenz leider fallend.
Liegt wohl in erster Linie an den begrenzten Möglichkeiten, über Politikforen zu verbreiten, hier sind die gängigen Kommentarleser bereits "abgeschöpft" und Verlinkungen werden inzwischen gesperrt und zensiert.
Großes Potenzial gibt es noch in den Tausenden von kleineren Blogs, zwischen denen eine bekanntlich gute Vernetzung besteht - daher bittebitte an Interessenten weiterspreaden!