Mittwoch, 2. Mai 2012

"Komodo" - Gesetze (1)


Erinnerst du dich noch, wie du „Geschichte“ gelernt hast? Als Abfolge von Ereignissen, bei denen große Persönlichkeiten zur rechten Zeit am rechten Ort waren oder eben nicht? Mit Daten, an denen die Entscheidungen Einzelner den weiteren Gang der Dinge in die eine oder andere Richtung lenkten? Kennst du Brechts „Fragen eines lesenden Arbeiters“? (Wenn nicht, google jetzt schnell nach!) Worauf kam es deinem Geschichtslehrer an? Dass du große Zusammenhänge nachvollziehen kannst oder dass du Fakten griffbereit hast, was wann wo war? Hältst du den Gang der bisherigen Geschichte für das Ergebnis von den Naturgesetzen vergleichbaren Entwicklungsgesetzen? Nein? Wenn aber ja … denkst du, die Geschichte geht dann mit gleicher Naturnotwendigkeit weiter? Und … wohin? Ich habe ja schon damit begonnen, dir etwas zum Thema „Gesetze“ aufzuschreiben. Lass mich daran anknüpfen …

In der Masse, sagen wir der „Menschheit“, wirkt, was jeder Einzelne von uns macht, chaotisch. Von dem Moment an, in dem es eine „menschliche Gesellschaft“ gab, wirkten in materialistischem Verständnis die Entwicklungsgesetze so, dass diese chaotischen Handlungen zu einem letztlich notwendigen (allerdings nur theoretisch vorherbestimmbaren) Ergebnis führten … nämlich den Verhältnissen, die wir heute haben. Egal, wer diese Gesetze erkannt hat. Irgendein einzelner Mensch, eine Gruppe von Menschen oder die ganze Menschheit. Oder ob überhaupt einer.
Alle gesellschaftlichen „Gesetze“ haben ihre Wurzel in Mechanismen, mit denen die Natur ihre eigene Existenz erhält. Die wirken weiter, obwohl der Mensch sie erkennen und damit beeinflussen könnte, erst einmal noch (aber nicht nur) deshalb, weil er sie nicht erkannt hat. Insofern ist es wichtig, solche Gesetze, Naturregeln, genau zu erforschen. Mit der Herausbildung der menschlichen Intelligenz hat sich die Natur eigentlich die Kraft geschaffen, mit der sie sich bewusst selbst regeln könnte. … Siehst du: Schon lachst du, wenn du die Menschen zum Maßstab nimmst, die du erlebt hast. Aber hast du nicht auch schon welche erlebt, die Verantwortung für ihre Umwelt entwickelt haben? Wenn ich nicht vorschnell verallgemeinern darf, dann darfst du das aber auch nicht.

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