Montag, 13. Mai 2013

Marxismus modern?! (1)


Marxismus – was ist das? Auf jeden Fall auch einer jener Begriffe, die so einige Schändungen über sich ergehen lassen mussten. Marx war eine herausragende Persönlichkeit. Das von ihm aufgebaute Gedankengebäude ein Felsen, den man schwer aus dem Bild der Weltideengeschichte rausretuschieren kann. Also haen sich schon viele gefunden, die mit der vorgeblichen Absicht, Marx Gedanken an neue Verhältnisse „anzupassen“, sie zu „modernisieren“, versuchten, das Wesen der Sache zu verdrehen.
Ich halte an sich nichts von Ismen, noch dazu, wenn sie auf einen Namen reduziert werden. Es ist hilfreicher, dem ganzen Ding einen wissenschaftlicheren Namen zu geben. Das kann die Sache sperriger machen. Marxismus beschreibt ja gerade ein einheitliches Gebäude aus Theorie und Praxis, aus dem prinzipiellen Kern, dem dialektischen und historischen Materialismus, dem zweiten Handwerkszeug des Verstehens, der politischen Ökonomie, und der hergeleiteten Vision, dem wissenschaftlichen Kommunismus. Auseinandergerissen wird jedes Teil ein Torso.
Am wenigsten „Verlust“ ergibt sich, wenn man sich auf den dialektischen und historischen Materialismus konzentriert. Dessen Kerngedanke ist zweifelsfrei, dass alles, was ist, Gewordenes ist, und dass es für jede Entwicklung materielle Ursachen gibt, auf die sich diese Entwicklung zurückführen lässt.
Dies ist eine spannende Erkenntnis, wenn es um die Geschichte der Menschheit geht. Hier verhindert materialistisches Denken, bei der Deutung von Ereignissen beim Handeln konkreter Menschen und ihrer Ideen stehen zu bleiben. Diese sind ja selbst „Produkte“ ihrer Verhältnisse – bei aller Individualität, also speziellen Fähigkeiten, schon mehr zu sehen und zu beeinflussen, als die „Verhältnisse“ objektiv, also unabhängig von ihrem Willen, eigentlich zum gegebenen Zeitpunkt hergäben.
Der auf den Kern zusammengeschmolzene Gedanke materialistischer Geschichtsdeutung und -gestaltung liegt aller Wahrscheinlichkeit in folgendem Marx-Zitat:

xxx

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