Wenn also in B jemand alle geistigen
Potenzen zur Produktion eines Mantels von A gestohlen hätte, so
hätte er doch ansonsten alles selbst umsetzen müssen.
Ich behaupte nicht, dass dieses Niveau
überall wird verlassen werden können. Man kann von einem konkreten
Baum von einem konkreten Apfel nur einmal pflücken und einmal essen.
Rechentechnik und Internet haben aber
inzwischen ein Niveau erreicht, auf dem plötzlich etwas Merkwürdiges
auftritt:
Man kann ein Mittel zur
Bedürfnisbefriedigung, nennen wir es im Folgenden „Gut“,
millionenfach verbrauchen … und es ist immer noch dort, wo es
ursprünglich war, nämlich dort, wo es angeboten worden war.Am
drastischsten ist dies in Kulturgütern verwirklicht. Spiele,
Musikstücke, elektronische Bücher als Beispiel. Die „Endfertigung“
übernimmt derjenige, der das Nutzungsbedürfnis hat, indem er sein
Gut aus dem Internet herunterlädt. Der klassische „Warentausch“,
also eine Ware A wechselt von A zu B, während die Ware B (im
Regelfall Geld) von B zu A wechselt, wodurch nachher die Menge aller
Waren zusammengenommen unverändert bleibt, sieht ganz anders aus:
Das Gut ist noch bei A, aber auch bei B (und ggf. bei Zzz). In die
Warenform wird der Vorgang durch einen zusätzlichen Vorgang
gepresst: Dem Gut wird einem für seine Nutzung widersinnige
Zusatzeigenschaft aufgearbeitet: Eine Kopiersperre.
Dem Wesen des Gutes selbst würde
entsprechen, dass es in unveränderter Form nach dem ersten Vorgang
sowohl bei A unbeschränkt zugängig wäre als auch, wenn dort
gewünscht, bei B für C bis Zzz. Die digitalisierte Form des
geistigen Produkts kollidiert mit der durch die Eigentumsverhältnisse
geforderten Warenform. Diese Warenform regelt nicht mehr die Bewegung
von in Mangel befindlichen Gütern zu ihren potentiellen Nutzern,
sondern sie strebt die technisch mögliche Vielfachnutzung künstlich
ein.
Zu dem Prozess sollte man sich
Erfindungen wie 3D-Drucker noch hinzudenken. Sie sind ja keine
Science Fiktion mehr. Sie würden also den Bedürfnisträger die
Produktion benötigter Kleinteile mittels eines Universalgrundstoffs
und herunterladbarer Software erlauben.
Für Wissenschaftler mag die
Vorstellung, die Verhältnisse auf dem „Musikmarkt“ hätten
Mustercharakter für die den Kommunismus erfordernden Produktivkräfte
(wie in „Gemeinschaft de Glückssüchtigen“ näher ausgeführt),
suspekt sein. Mir fiel als weniger vollständig ausgeprägtes Problem
der Folgen der Warenform für geistiges Eigentum das Problem der
Generika ein. Südafrika kalkulierte die Eigenproduktion eines
Anti-Aids-Mittels mit einem Zehntel des Handelspreises, sofern die
„Lizenzgebühr“ entfiele. ...
Zur Debatte ums Buch "Gemeinschaft der Glückssüchtigen" oder / und zur Bestellung:
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