Wer ist wohl der naheliegendste
Partner, wenn sich ein Buch mit dem Fortschritt beschäftigt, den die
heute mögliche Internet-Vernetzung theoretisch böte? Wie toll es
wäre, wenn auf der Welt Programme nur einmal entwickelt werden
brauchten und jeder könnte sich alles frei herunterladen – was ja
theoretisch geht. Von wegen „Raubkopien“ … Da steht ein
Unternehmen wie Amazon als paradoxer Dinosaurier da: Technisch auf
einem Stand, auf dem „Kommunismus“ nicht nur angebracht, sondern
eben auch möglich wäre, praktisch immer noch nur aufs dicke
Verdienen aus. Und genau dieses Unternehmen sollte den Beweis selbst
antreten, dass inzwischen schon sehr viele Menschen alternativ
denken. Der Dino soll „sich selbst verkaufen“.
Es war gut gemeint, wegen mieser
Arbeitsbedingungen, weil der Laden eben ein „kapitalistischer“
ist, ihn boykottieren zu wollen. Das aber ist erst der zweite Schritt
vor dem ersten: Erst einmal müsste wir Stärke bewiesen haben. Wenn
ein Unternehmen weiß, da ist ein gewaltiges linkes Käuferpotential,
das mit einem Schlag als Einnahmequelle wegbricht, dann fühlt es
sich an seiner Archillesferse bedroht: dem Geld-Scheffeln. Wenn die
Zahl der Käuferaccounts aber von 1076983 auf 1076389 „schrumpft“,
dann ist den Jungs das ein Schulterzucken wert. Die „Einbuße“
gleicht bei den Besitzbürgern eine Sarrazin-Papier-Verschmutzung
aus. Letztlich haben wir nur verloren: Wir haben auf eine Möglichkeit
der Einflussnahme verzichtet und dafür nicht einmal einen
nicht-kapitalistischen Alternativ-“Laden“ gefunden, den wir
stärken konnten.
Also auf zum bösen Spiel: Werden wir
stark! Und lassen wir unseren Gegner verkaufen, was uns stärker
macht ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen