Im
Sozialismus wird noch jeder Arbeit ein Wert zugeordnet. Die konkreten
Arbeit ist zugleich abstrakte Arbeit, die sie mit anderen vergleicht.
Der Kommunismus sieht im Wesentlichen jede Arbeitsleistung als
gleichwertig an, was natürlich ein anderes Verhältnis zum Arbeiten
voraussetzt, als es heute als normal angesehen wird. (Das heißt ja
nicht, dass nicht auch heute schon manche Menschen vorrangig deshalb
arbeiten, weil sie die konkrete Aufgabe lösen wollen. Insofern
verhalten die sich eben kommunistisch, festigen damit allerdings die
kapitalistischen Machtverhältnisse.) Wichtig ist auch, dass die
Keime des entfalteten Kommunismus bereits in den Phasen des
„Sozialismus“ vorgereift werden. Der Übergang von der
kapitalistischen Klassenherrschaft zum Sozialismus erfolgt gedreht im
Vergleich zu vorangegangenen Revolutionen: Zuerst muss die politische
Macht errungen werden, um die neue ökonomische Basis zu gestalten.
Beim Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus sind die ökonomischen
Beziehungen geklärt, wenn ihre äußeren politischen „Hüllen“
abgeworfen werden.
Wenn
die „Springquellen“ der Produktion ausreichend sprudeln, haben
wir die Grundlage einer besseren Welt. Aber es besteht auch die
Gefahr der Vergeudung von Ressourcen. Die junge Sowjetmacht ist daran
kläglich gescheitert. Selbstverständlich konnte sie bereits so viel
Brot produzieren, dass alle Bürger genug davon gehabt hätten und
kein Preis „notwendig“ gewesen wäre. Doch die Leute
„produzierten“ eine sich selbst verwirklichende Prophezeiung:
Befangen im Denken der eben nicht toten alten Gesellschaft erwarteten
sie das baldige Ende des Experiments, hamsterten … und erreichten
so, dass der Bedarf nicht gedeckt werden konnte. (Gut, es gab
wesentlich mehr Gründe.) Auch heute griffe die Psyche der
Marktgesellschaft ins Geschehen ein. Gäbe es Autos in Deutschland –
wo daran eigentlich ein Überangebot herrscht - umsonst, stellten
sich erst einmal viele einen Reservewagen neben ihre angestrebte
Nobelkarosse, was letztlich einen Mangel schüfe. Wobei wohl der
echte Mangel dann in Parkplätzen bestünde. Es müsste ein massives
Überangebot erreicht werden, damit sich die Verhältnisse wieder
normalisierten. Im Fall der Autos entstände dann als neue „Störung“
für die Allgemeinheit, dass „alles zugeparkt wäre“. Daraus
erwüchse ein „Problemlösungsdruck“. Wenn aber Lebensmittel u.ä.
Produkte gehortet würden, so reproduzierten sich immer neue
Mangelsituationen von Gütern, die bis dahin noch nicht gehortet
worden waren. Allein über die Produktion ist das Problem also nicht
zu lösen. Es müssen schon im Sozialismus den Menschen komplette
Systeme vorgeführt werden, die ökologisch und funktionsfähig sind,
hochtrabend ausgedrückt: Im Sozialismus muss vorausschauendes
Verständnis geschaffen werden. Um beim Beispiel zu bleiben: Das
Wissen um die Parkplatzkatastophen ist Voraussetzung der „Freigabe“
der PKW-“Verteilung“ … (Zum technischen „Outing“ der
Unvernünftigen an anderer Stelle)
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