Ein
echtes Planungssystem ist die Vernetzung geschlossener
Mikro(plan)systeme. Sie erschöpft sich nicht in selektiver
Kennziffererfüllung – die natürlich immer etwas willkürlich ist
– sondern strebt die Optimierung des Ganzen an. Insofern ermöglicht
sie mit wachsender Genauigkeit die Vermeidung von
Ressourcenvergeudung.
Ein
eigentlich allgemein anerkannter Bereich, in dem man sich heutzutage
echte Planung wünschte, ist die globale Klimaentwicklung. An ihr
sieht man auch die Komplexität des Problems: Man ist inzwischen in
der Lage, immer genauere Modelle zu entwickeln, die Voraussagen über
Veränderungen ermöglichen, denen wir entgegengehen. Nur zeigen sich
dann die Grenzen der Produktionsverhältnisse: Zig Vertreter von zig
Teilsystemen (Staaten, Unternehmen, Wissenschaftler usw.) hören
einander unterschiedlich interessiert zu, sind im Prinzip einig,
„dass etwas getan werden muss“ ..., aber sabotieren alles, was
die eigene Konkurrenzkraft beeinträchtigen könnte.
Planung
schließt also ein, dass für alle Beteiligten der gemeinsame Nutzen
nicht zum Schaden des Einzelnen wird. In einer Marktwirtschaft –
und mag die auch Sozialismus heißen – ist dies aber nicht zu
verhindern. Unterschiedlichkeit des Eigentums an Produktionsmitteln
„produziert“ immer Unterschiedlichkeit der praktischen
Interessen, die im „positiven“ Fall Zweckgemeinschaften zu Lasten
Dritter bewirken.
Ein
uneingeschränkt geschlossenes System zum Planen wird es nie geben.
Aber es wäre heute bereits möglich, ein arbeitsfähiges Weltsystem
in Betrieb zu nehmen. Das erfasste die wesentlichsten Teileffekte.
Mit jedem neuen Durchlauf kann es verbessert werden. Vor allem könnte
dabei die rein ökonomische Bewertung immer mehr hinter einer
ökologischen im engen und weiten Sinn zurücktreten. Anders
ausgedrückt: Im Moment stellte sich die Hauptfrage, wie das
Lebensniveau der Menschen in den zurückgebliebenen Weltregionen an
das der hoch entwickelten herangeführt werden kann, ohne die
Lebensbedingungen auf der Erde als Ganzes zu verschlechtern. Dies
tritt dann immer mehr zurück hinter die Frage, wie die Lebenswelt
Erde insgesamt lebenswerter für alle wird.
Das
schließt unter Umständen die Einschränkung von Warenströmen ein,
also die Frage, was für die Welt zentralisiert geschaffen werden und
was wo einen regional geschlossenen Kreislauf bilden sollte. Diese
Frage kann aber erst unvoreingenommen beantwortet werden, wenn nicht
der eine die Kosten des anderen tragen soll.
Ich
kann mir Massen von Begeisterten vorstellen, die rein aus
Hobbytreiberei vor Computermonitoren säßen, um Beispielsysteme
auszuprobieren. (Man denke an die „Schwärme“, die an Wikipedia
mitarbeiten, die Computerspiele verbessern helfen und Anderes, was es
heute schon gibt ohne materiellen Gewinn für die Beteiligten oder
Gewinn nur für den jeweiligen Sieger.) Optimierung bedeutet ja
immer, den Gewinn an einer Kennziffer mit dem Schaden bei anderen zu
vergleichen.
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