Natürlich
muss es Unterschiede geben zwischen „landwirtschaftlichen
Produkten“ mit kurzen Verfallsdaten und Textilien oder
Haushaltstechnik im weitesten Sinn. Das Beschriebene bezieht sich
logisch auf Güter ohne kurze Verfallsfristen. Technisch aber wäre
so etwas heute bereits machbar, stößt aber stets an die Schranke,
dass jede Kette ihre eigene Produktreihe verkaufen muss. Ein
technisches Konzept für eine optimale Gesamtlogistik zu erarbeiten
erfordert zwar viel Vorarbeit, bringt aber letztlich gegenüber dem
„Marktsystem“ Gewinne. Wir könnten z Hause vorauswählen, was
wir dann „im Laden“ anprobieren ...
Sicher
bedarf es „politischen Modedesigner-Geschicks“, Benutztes als
„chic“ zu kreieren. Aber wer heute das Teuerste und Modernste als
Besitz vorführt, demonstriert zuerst einmal, dass er es sich leisten
kann. Dieses Symbol für „Ich bin ein Leitwolf“ fällt weg.
Prinzipiell kann sich ja jeder alles „leisten“. Dadurch gewinnt
ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen einen neuen
Stellenwert. Man „zeigt“ sich eben als einer der Positiven, wenn
man die Arbeit anderer schätzt. Man muss ja nicht gleich als
Clochard herumlaufen. Aber ein Verschwender zu sein, bringt
öffentliche Minuspunkte. Und warum sollte ich Kleidungsstücke gegen
neue austauschen, die meine Persönlichkeit besonders hervorheben?!
Was
aber hat ein Kleingärtner vom kommunistischen „Markt“? Erst
einmal wächst der Sonderfall „Selbstversorgung“ mit
Spezialitäten (wobei „Selbstversorgung“ eben auch die frischen
Brombeeren für die besten Freunde einschließt). Dazu kommt das
„Flair“ von Basaren. Man „handelt“ Produkte, indem man sich
lobend über sie unterhält und darüber wiederum mit anderen
Menschen ins Gespräch kommt. Weil es Spaß macht. Man beachte: Das
macht nur einer begrenzten Zahl von Leuten Spaß, aber auf die kommt
es an. Der Austausch von Freuden. „Hast du noch mehr davon?“
Andererseits kann aber auch über das Internet bestellt werden, wer
von wem seinen Apfelbaum abgeerntet bekommen möchte. Und wieder ist
das Ergebnis eine angenehme Bekanntschaft (anderenfalls würde man ja
den Kontakt zum anderen sofort abbrechen). Ein lockeres Gespräch
erfüllt unter Umständen die Funktion einer „Bezahlung“, ein
persönliches Anlächeln, Kontakt eben. Eines ist ja ausgeschlossen:
Betrug. Niemand ist in der Lage, einem Anderen eine minderwertige
„Ware“ gegen ein „allgemeines Äquivalent“ auszutauschen. Man
kann nur das aktuelle Lächeln bekommen, das man haben will. Wie
lange der Übergang dauern wird, ist aus heutiger Sicht nicht
einschätzbar. Wenn wir aber von der Unmöglichkeit ausgehen,
ignorieren wir alle die, die heute bereits gegen den allgemeinen
Warenmarkttrend Menschen etwas aus Freude am Erfreuen anbieten. Um
wie viel breiter muss dieser Trend werden, wenn nur so belohnt werden
kann … Wie schon erwähnt: Das ist alles „nur“ Ergänzung der
normalen „Produktion“, der „Arbeit“ nach heutigem
Verständnis. Sollte also niemand den konkreten Apfelbaum abernten,
bleiben die Äpfel eben dran – und das Leben geht ohne ein solches
Vergnügen weiter.
Ein
grundsätzlich höheres Niveau der Versorgung der Erdbewohner ihren
Bedürfnissen entsprechend setzt ein qualitativ hochwertiges
Planungssystem voraus. Die Zeit hierfür ist heute bereits überreif,
weil wir Menschen fleißig dabei sind, alle irdischen Ressourcen zu
verbrauchen. Die technische Seite, ein vernetztes System von
hoch-kapazitiver Rechentechnik, ist seit Ende des letzten
Jahrhunderts gegeben, wir haben nur noch die „rechtliche“ Seite
zu klären, also dass unterschiedliche Eigentümerinteressen einer
gemeinschaftlichen Planung nicht mehr entgegenstehen.
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