Mittwoch, 14. September 2011

Der Kommunismus und die „besseren“ Menschen (2)

Solange die Menschengemeinschaft als Ganzes so arm ist, dass sie sich nur dadurch entwickeln kann, dass sich Teile von ihr herausgehoben entwickeln können – Reichtum durch „geistige Arbeit“ - ist dies unumgänglich. Inzwischen haben sich aber zwei neue Grundbedingungen herausgebildet: Zum einen existiert ein Reichtum in der Summe, dass er allen Menschen ein würdiges Leben gewähren könnte. Zum anderen sind die Einflussmöglichkeiten einzelner Menschen allumfassend geworden. Hätte vor 2000 Jahre (oder 200) ein Mensch die ganze Erde zerstören wollen (oder besitzen), so hätte er dies nicht gekonnt. Zerstörten vor 2000 oder 200 Jahren Menschen die Lebensgrundlagen in ihrer Region eines kurzfristig sichtbaren Vorteils wegen (Brandrodung), so greifen wir als Menschheit ins „Klima“ der ganzen Welt ein – im engen und übertragenen Sinn. Und inzwischen gibt es direkte und indirekte „rote Knöpfe“, das Leben auf dem Erdball auszulöschen.
Ein solidarisches Miteinander aller Menschen und ein verantwortungs- und planvoller Umgang mit unseren Möglichkeiten ist notwendige Voraussetzung für unseren Weiterbestand als Lebensform.
Wie aber soll das möglich sein, wenn der unmittelbare Besitz des einzelnen Eigentümers an Produktionsmitteln jeden einzelnen dieser Besitzer den Gedanken aufzwingt, was habe ich davon? Und umgekehrt bei denen, die solchen Besitz nicht haben, den Gedanken, hätte ich …, dann würde ich … (Was ein Trugschluss ist.)
Natürlich sind die Eigentumsverhältnisse nur ein Aspekt der Gesamtverhältnisse. Ihre Änderung schafft keine neuen Menschen. Die zu Egoisten Erzogenen bleiben welche – und leben ihre Umgangsformen ihren Kindern und Enkeln vor. Ja, ein Großteil der Kommunisten tut dies an die Macht gekommen ebenfalls. Und da sich so langsam etwas ändert, ist die Verführung groß, „neue Menschen“ zu erzwingen. Dies ist auf jeden Fall selbstzerstörerisch, da es eine gesellschaftliche Rückentwicklung fördert. Außerdem muss ständig untersucht werden, welcher (ggf. äußerer) Nährboden für egoistische Verhaltensweisen (Neid) erhalten blieb.
Mit allumfassenden kommunistischen Produktionsverhältnissen werden aber solidarische Verhaltensweisen zu den unmittelbar zweckmäßigen für den Einzelnen – so wie für die Gemeinschaft eine selbsterhaltende Gesamtplanung normal wird.

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