Kommunismus – viel zu lange haben wir diesem Wort den Gestank von Staub und Blut anhaften lassen. Es bleibt zu hoffen, dass es noch nicht zu spät ist, dass wir nicht durch eigene Ungeschicklichkeit den letztlichen Untergang der Menschheit mit zu verschulden haben.
Das Wichtigste für eine neue Gesellschaft ist die Kreativität derer, die sie gestalten (und die nötigen Produktivkräfte, die den Entwicklungsstand der Produktionsverhältnisse bestimmen ... oder eben noch nicht). Die kreativste Gesellschaft, die ich mir vom Prinzip vorstellen kann, ist jene, die ein Karl Marx vor über 150 Jahren als „Kommunismus“ definierte – positive Utopien kreativer Denker aufgreifend und in ein System machbarer Vernunft verwandelnd, in Wissenschaft, wie es Engels sagte.
Wie diese Welt im Einzelnen aussehen könnte, weigerte er sich zu spekulieren – aus gutem Grund, war die Welt von 1850 doch rein technisch noch weit von Verhältnissen entfernt, die ein entfaltetes kommunistisches Zusammenleben ermöglicht hätten. Marx brauchte sich also nichts Konkretes vorzustellen.
Im Wesentlichen war unsere Welt auch 100 Jahre später noch nicht weit genug. Aber immerhin hatten Menschen mit Enthusiasmus gewagt, die Schaffung von Grundlagen eines nicht mehr auf Kapitalegoismus beruhenden Miteinanders anzugehen. Besonders die Völker Europas hatten das Vernichtungspotential des zum Imperialismus entfalteten Kapitalismus gerade hautnah in zwei Weltkriegen durchlitten und ein „Nie wieder!“ erhofft. (Da stehen wir wieder am Anfang.) Leider blieb die (wirtschaftliche) Macht des Kapitals weiter überlegen. Nie wurde den Sozialismus-Erbauern die Chance eingeräumt, eine Gesellschaft nach eigenen, wirklich grundsätzlich anderen Regeln zu errichten. In die bescheidensten Ansätzen funkte die eigentlich geschichtlich überlebte Klasse erfolgreich hinein. So ist heute in der Erinnerung eher das Eingesperrtsein hinter einer Mauer als das solidarischere Miteinander der Menschen auf unserer Seite eben dieser Mauer zum Symbol dieses Ansatzes eines Sozialismus-Aufbaus erhalten geblieben (und alle Feinde alternativen Denkens bemühen sich darum, dass es die einzige Erinnerung sein möge).
Natürlich muss man dies zurückweisen. Aber nicht nach rückwärts blickend, weder verdammend noch glorifizierend, was die Menschen vor uns geschafft haben, sollten wir uns unseren Aufgaben stellen.
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