Donnerstag, 24. November 2011

Ein Denkansatz: Wer ist heute "revolutionäres Subjekt"?

Man muss die marxistische Theorie konsequent zu Ende denken. So verwirrt ihre aus der Entstehungszeit bedingte Fixierung auf dem Begriff der „Arbeiterklasse“. Hierbei spielen modern zwei Gesichtspunkte eine eigene Rolle. Zum einen ist diese „Klasse“ eine „Weltklasse“. Veränderungen in einigen hochentwickelten Industriestaaten dürfen nicht den Blick darauf verstellen, dass es weltweit enormes „Nachholepotential“ gibt, wo noch „klassische“ Arbeiterklasse erst aufblühen muss. Erst dann stellt sich die Frage, inwieweit sich die Tätigkeitsstruktur von nicht zur Kapitalistenklasse Gehörenden ändert, ohne dass diese Menschen ihre Zugehörigkeit zur „Arbeiterklasse“ verlieren. Dies ist wichtig, um die Kerngruppen derer zu bestimmen, die für die konsequente Änderung der kapitalistischen Eigentums- und Machtverhältnisse am ehesten prädestiniert sind. Das kann bedeuten, dass der Weltfortschritt von Werktätigen in „Schwellenländern“ vorangetrieben werden muss, will man nicht eine Katastrophe vom Ausmaß vergangener Weltkriege als Bedingung eine erfolgreichen (Welt-)Revolution ansehen. In ihr könnten dann die Herrschenden der Welt nicht mehr weitermachen wie bisher und die Beherrschten auf der Welt übernähmen die Ressourcen, die sich bereits entwickelt haben (soweit sie bis dahin nicht wieder zerstört oder unbrauchbar wurden).

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