Sonntag, 13. November 2011

Von Perversem - "Planet der Waffen"

Vorweg: Ich finde es gut, dass eine solche Sendung über die Nutzung "wissenschaftlicher Forschung" gemacht und gezeigt wird. Leider ist sie in ihrer Interpretationsweise voll daneben. Anstatt den Krieg als aggressiven Ausdruck des Expansionsdranges des Kapitals, meinetwegen der Rüstungsindustrie usw., sichtbar werden zu lassen, wird er zum allgemeinen Überlebenskampf in der Natur. Besonders perfide: Da hier gerade die "natürlicherweise" als friedlich geltende Pflanzenwelt mit Tod bringenden Verteidigungsstrategien im Überlebenskampf gezeigt wird, kann ... und zu befürchten wäre SOLL man die Forschungen, wie "man" bei minimaler Gefährung der eigenen Krieger maximale Vernichtungswirkung beim Gegner erzielt, auf einer Ebene damit sehen.
Hier hat sich Herr Lesch in einen ideologischen Klassenkampf einspannen lassen. Schade. Denn Drohnenschwärme sind kein natürliches Produkt der Selbstverteidigung eigentlich friedlicher Naturwesen. Und Forschungen, wie man Demonstrantenmassen grillen kann, schon gar nicht. Wenn sie etwas sind, dann ein Beleg, wie pervers der "Fortschritt" wird, wenn er durch den "Kapitalismus" vorangetrieben wird.  Und wenn es darum geht, Menschen in utopische Kampfmaschinen zu verwandeln, dann sehe ich die entsprechenden Beispiele im "Wissenschaftszug" vor mir: Mit vergleichbarer Technologie könnten körperlich Behinderte ihre Behinderung überbrücken. Nur das kann eine sinnvolle Forschung sein.
Wenigstens das bemerkte die Sendung richtig: Jedes Produkt der Kriegsforschung auf der einen Seite stieß bisher immer irgendwann auf ein Gegenmittel der anderen. Und es gibt keinen Grund, an den dauerhaften "Erfolg" von Allmachtsfantasien potentieller Superimperialisten zu glauben. Aber jede Forschungsstunde, die dafür eingesetzt wird, ist für immer einer lebenswerten Menschheitszukunft entzogen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/1481388/Planet-der-Waffen

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