Weil
dies immer wieder neu auftaucht, ein paar Worte zum Begriff
„Planwirtschaft“. Der ist kein Gegenpol zu „Marktwirtschaft“.
Das, was mit Blick auf den „Ostblock“ heute „Planwirtschaft“
genannt wird, war wirklich treffender „Kommando-Wirtschaft“ zu
nennen, selbst, wenn dies abwertender klingt, als es eigentlich
gemeint ist. Zu Zeiten des „Realsozialismus“ des 20. Jahrhunderts
war eine echte Planwirtschaft weltweit noch gar nicht möglich. Die
grundsätzlichen Beziehungen regelte auch da „der Markt“ mit
seinen ökonomischen Gesetzen. Objektiv, also unabhängig vom
einzelnen Wollen. Sich gelegentlich andeutende Elemente von
solidarischem Miteinander, die es auch gab, erhöhten erst einmal nur
die Gesamtkosten.
In
heutigen „Marktwirtschaften“ gibt es dagegen diverse Eingriffe in
den Markt mit unterschiedlicher Wirksamkeit. Jeder Konzern versucht
sich nicht nur in strategischer und operativer Planung, er versucht,
seine Pläne auch nach innen direkt und nach außen indirekt
durchzusetzen. Nach innen administrativ und mit Druck und nach außen
über Rahmenbedingungen, die Institutionen von der Art eines IWF so
gestalten, dass bestimmtes Handeln mehr, anderes weniger lukrativ
erscheint, wodurch eine gewünschte Wirtschaftsentwicklung gefördert
und teilweise erreicht wird. Dazu kommt, dass jede „Werbeindustrie“
auch ein Mittel einer pervertierten „Planwirtschaft“ ist, indem
sie Bedürfnisse produziert. Jeder sieht, dass es weiter Krisen gibt.
Jeder hat aber bisher auch gesehen, dass trotz gigantischen
Zusammenbruchspotentials der totale Zusammenbruch immer wieder
verhindert, die klassische Konjunkturkurve abgeflacht werden konnte.
Solcherart Planung entspricht dem heutigen Niveau der
Produktionsverhältnisse und es war eine Anpassung an Realitäten,
dass frühsozialistische Ökonomen so etwas für ihr System
einforderten – also Marktmechanismen bewusster einzusetzen.
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