Samstag, 11. August 2012

Verkehr & Beförderung ... (1)


Nehmen wir uns des Deutschen liebstes Kind, das Auto, vor. Ich möchte hier keine SF-Fantasie ausufern lassen. Niemand kann im Einzelnen voraussagen, wie das Verkehrssystem in kommunistischer Zukunft aussehen wird. Sicher werden über die künftigen „Straßen“ keine heutigen Personenkraftwagen fahren. Es gibt aber Grund, unseren Nachfahren etwas zuzubilligen, das die „Auto“ nennen, also etwas, was individuell ist und selbst fährt (oder fliegt). Diese „Autos“ wären wahrscheinlich wirklich welche: Sie führen also selbst.

Zwangsweise keine Möglichkeit zu haben, persönlich das „Steuer in die Hand zu nehmen“ oder „Gas zu geben“ widerspräche zwar kommunistischem Individualismus, aber ich denke, auch heute reichte den meisten, ein Ziel anzugeben und den „Rest“ erledigte der „Fahrroboter“, ausgestattet mit Systemen zur Fahrstrecken-Optimierung und zur Unfall-Vermeidung. Dies entspräche dem Kernziel der kommunistischen Gesellschaft, das Wohlbefinden aller seiner Mitglieder zu erhalten. Keine Ahnung, was gegen groben (jugendlichen?) Unfug gemacht werden wird. Oder ob die „Straßen“ eventuell irgendwann in der Luft liegen könnten. So viel werden sich die Menschen einfallen lassen, wenn es nicht mehr um Profit geht, sondern um Vergnügen am Kreativ-Sein. Auch gelegentlichen Spaß am selber Steuern ...

Bei solchen Systemen muss ja entschieden werden, wo welche „Anbindung“ geschaffen wird, große Startinvestitionen müssen durch die Gesellschaft getragen werden (heute über Steuern). Das verführt unter kapitalistischen Vorzeichen verschiedenste Gruppen, auf Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Lobbyarbeit. Die Modellrechnungen für die gesamtgesellschaftlich günstigste Variante sind schwer überschaubar und leicht manipulierbar. Man darf als Beispiel eben nicht nur vergleichen, dass ein fahrendes Elektroauto weniger Abgase ausstößt als ein fahrender Diesel. Man müsste mindestens die Vorstufen, also die Aufwendungen und Schädigungen, bevor Strom aus der „Zapfsäule“ kommt, einbeziehen. Solange es letztlich um den Profit der Beteiligten geht, wird jeder genau die Aspekte herausgreifen, die sein Einzelinteresse wie Allgemeinwohl aussehen lassen. Eben jenes Allgemeinwohl, das dabei leidet.

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