Die
Abgrenzungen kommen im Kommunismus fast von allein mit der erworbenen
Fähigkeit, das der eigenen Persönlichkeit am ehesten Entsprechende
aus einer breiten Vielfalt auszuwählen. Zumindest was Musik angeht,
wäre dies heute technisch bereits gut umsetzbar, stößt aber gerade
hier auf marktbedingte Schranken.
Es
ist einfach etwas Anderes, nach dem Erwerb der nächsten Sache zu
„streben“ und, kaum, dass man sie erworben hat, nach der
nächsten, als „sich rundum zu entfalten“.
Nicht
alle Menschen werden irgendwo super sein – genau das würde ja dem
Grundsatz der Vielseitigkeit widersprechen -, aber man kann es
„Synergie-Effekt“ nennen, was jene „allseitig entwickelten
Persönlichkeiten“ für die Gesellschaft erbringen werden: Leonardo
da Vinci hat die Qualität der Leistungen auf einem Gebiet auch aus
der Vielseitigkeit der verwirklichten Interessen auf anderen Gebieten
gewonnen, Goethe war kein „Genie“ der Farbenlehre … aber seinen
Leistungen als Dichter hat die Beschäftigung mit Farben sicher nicht
geschadet usw.
Die
Zeit der Universalgenies ist zwar vorbei. Die Zeit der vielseitigen
Menschen aber bricht erst mit der kommunistischen Gesellschaft an –
und diese Menschen werden „modern“ sein. Ihretwegen wird es wenig
bedeutsam sein, ob alle mitmachen – es reicht, wenn, mit einem
schrecklichen heutigen Wort bezeichnet, die „Leistungsträger“ in
den Superkreativen ihre Vorbilder sehen. Anerkannte Vorbilder aber
besitzen Sogwirkung. Insofern kommen Schul-Coaches (um nicht „Lehrer“
zu sagen) viel größere Bedeutung zu. Sie sind eine von mehreren
Gruppen, die darauf achten müssen, dass sich Jugendgruppen keine
ihre Mitmenschen missachtenden Idole wählen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen