Es gibt also
manipulierte „Bedürfnisse“, die „der Markt“ erst schafft,
fördert, verstärkt und die in dem Moment zu schrumpfen beginnen, in
dem es keinen Markt mehr gibt. Man darf keine DDR-Verhältnisse als
Maßstab heranziehen, wo natürlich direkt und indirekt der
Marktblick nach Westen bestimmend blieb und der (die) „etwas
Besseres“ war, der (die) das hatte, was andere haben wollten.
Auf
der anderen Seite werden wir natürlich auch im Kommunismus
Bedürfnisse vorsätzlich wecken - nur eben andere. Das setzt bereits
im frühen Kindesalter ein. Da es in der Absicht der Gesellschaft
liegt, dass sich ihre Mitglieder zu allseitig entwickelten
Persönlichkeiten entfalten, wird auch der frühkindlichen Ausprägung
musischer, mathematischer, sportlicher, wissenschaftlicher,
handwerklicher und immer wieder andersartiger künstlerischer
Empfindsamkeit eine ganz andere praktische Wertschätzung
entgegengebracht, als wir das bisher je erlebt haben (obwohl die
DDR-Verhältnisse in diese Richtung gingen). Also nicht in jedem
Menschen im Kommunismus wird ein Supertalent entdeckt werden –
worin auch immer. Aber es werden anteilig viel mehr Kräfte
aufgewandt, um Talente zu wecken und zu entfalten, vor allem jedoch
wird in der Breite die Aufnahmebereitschaft für verschiedenartige
„Sinnes-Reize“ erhöht, die Genussfähigkeit gezielt verstärkt
werden.
Hier
ist sicher am leichtesten zu begreifen, dass das kein abschließend
harmonischer Prozess ist. Das tatsächliche Niveau jedes Einzelnen
wird unterschiedlich weit hinter den Möglichkeiten zurückbleiben
und jeder muss sich mit seinen Mängeln auseinandersetzen. Das wird
jeder auf eigene Weise tun. Im Trend aber werden die Möglichkeiten
jedes Einzelnen immer mehr erkannt und „ausgereizt“ ...
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