Samstag, 28. Juli 2012

Plan & Markt (2)


Wir wollen aber an Stelle zur letzten Menschheitskatastrophe zu einem funktionierenden kommunistischen System kommen. Dafür benötigen wir praktische Voraussetzungen. Eine habe ich bereits hergeleitet: Die Entwicklung zum Kommunismus kann erst beginnen (!), wenn keine Systemkonkurrenz mehr besteht. Das liegt nicht daran, dass kapitalistisch besser versorgt wird, sondern der unterschiedlichen Ziele wegen: In einer nachhaltigen Wirtschaft darf es nicht zuerst darum gehen, etwas so zu produzieren, dass es gekauft wird, weil es „glitzert“ und ggf. bald erneuert wird, es darf nur produziert werden, was Gebrauchswert besitzt, der vorhandene sinnvolle Bedürfnisse befriedigt oder solche, die zu entwickeln wünschenswert ist. (Okay, das Staunen vor schön gestalteten Schaufenstern kann auch zu einen „Gebrauchswert“ für sich werden.) Nun basieren sowohl Kapitalismus als auch Sozialismus auf Mangel. Wir vergessen meist, dass die extreme Armut eines Teils der Menschheit notwendige Voraussetzung für den relativen „Wohlstand“ in den Konsumzentren ist, sofern wir selbst im Rampenlicht stehen. Eine „Privatbank“ muss nicht „bessere Leistung“ erbringen, um sichtbar besser zu sein als eine „Sparkasse“, es reicht, dass sie nicht jedem ein Konto zu gewähren braucht, um „effizienter“ zu sein. Kapitalistische Marktwirtschaft reduziert alles auf den Profitzweck als Erfolgsmaßstab, eine sozialistische Wirtschaftsnuance senkt ihre „Effizienz“ in diesem Sinn durch Wohlfahrtsanliegen. (Was im Frühsozialismus nicht konkretes antimenschliches Handeln aus Konkurrenzfähigkeitsgründen ausschließt, wie die DDR-Umweltpolitik belegt.)

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