In
Runde eins wird also jede „freie Stelle“ (welt)offen
ausgeschrieben – unabhängig davon, ob es sich um eine „freie
Stelle“ in Sinne heutiger Berufstätigkeit handelt, oder um eine zu
lösende „Aufgabe“, ein kurzfristig fertigzustellendes Projekt.
Welche Auswahlkriterien es zur Besetzung geben wird und ob überhaupt,
wird von Aufgabe zu Aufgabe verschieden sein. Denk dir alle Grenzen
weg außer der unterschiedlichen fachlichen Kompetenz. Da es unter
entwickelten kommunistischen Bedingungen auch keine Sprachbarrieren
geben wird, (schließlich gibt es außer regionalen auch eine
Weltsprache) kann weltweit nach geeigneten Fachkräften gesucht
werden – mit größerer Wahrscheinlichkeit, welche zu finden.
Sollte
etwas auf diese Weise nicht gleich gelöst werden, so kann es durch
Runde zwei überbrückt werden – und zwar kurzfristig. Schon die
FSJ-Windhunde wissen um ihren „Springer-Charakter“, dass sie
unter Umständen nur eine vorübergehende Verantwortung übernehmen.
Mit anderen Worten: Die Aufgabe als solche bleibt ausgeschrieben für
Bestqualifizierte und Interessierte – was natürlich den
„Zwangsfreiwilligen“ kein Hinderungsgrund ist, sich eventuell
dauerhaft um ihren Platz zu bemühen.
Sollte
aber wider Erwarten auch nach dieser Runde immer noch eine Aufgabe
unerledigt bleiben, bliebe das Pflichtjahr.
Es
widerspricht kommunistischer Logik, Menschen „zu ihrem Glück
zwingen“ zu wollen. Es würde also niemand als „asozial“
verfolgt, wenn er zeitlebens im Wesentlichen keiner geregelten Arbeit
nachginge. Du weißt ja, wenn du zu einer Arbeit gezwungen wirst,
erledigst du sie nicht nur selbst lustlos, du steckst auch deine
Nebenleute an. Es widerspräche aber kommunistischer Logik ebenfalls,
wenn Notwendiges einfach liegen bliebe. So klein dieser Sektor auch
sein mag, er erfordert ein Sicherungsnetz für die Gemeinschaft. Auf
keinen Fall plädiere ich hier für eine wie auch immer umschriebene
Arbeitspflicht. In erster Linie geht es immer um die Minimierung
jeder notwendigen Arbeitszeit, wie viel oder wenig das auch konkret
sein mag, und damit um die Möglichkeit für jeden Einzelnen, Zeit
sinnvoll privat zu gestalten.Aber diese notwendige Arbeitszeit wird
eben vorhanden sein. Bei aller kommunistischen Vielfalt der
Möglichkeiten ist also sinnvoll, die Möglichkeit einer
„Einberufung“ zur Spezialarbeit (für ein paar Monate) ebenso zu
fixieren wie die Verurteilung zur Resozialisierungstätigkeit (als
Ersatz für einen „Strafvollzug“).
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