Der
Übergang vom „Sozialismus“ zum Kommunismus hat noch einmal etwas
extrem Revolutionäres. Als „ökonomische Gesellschaftsformation“
gehören sie zusammen, weil sie beide ohne fremde Arbeit ausbeutende
Klassen auskommen. Aber es ist eine andere Frage, was man in einem
Teil der Welt erreichen kann, solange es im internationalen Rahmen
noch Ausbeuterklassen gibt. Es muss also eine Übergangsgesellschaft
mit andauernden revolutionären Ereignissen geben. In dieser Phase
steckten wir im „Frühsozialismus“. Erst danach entfaltete sich
der Sozialismus, indem er das Weltlebensniveau immer allgemeiner und
planmäßiger hebt. Immer mehr rückt die konkrete „technische
Lösung“ an die Stelle institutionalisierter Ordnung (den „Staat“).
Wenn ich von „Kommunismus“ spreche, meine ich also immer seine
entfaltete Form, bei der es kein Privateigentum an wesentlichen
Produktionsmitteln gibt, weil kein Geld sich in Kapital verwandeln
kann.
Im
Sozialismus wird noch jeder Arbeit ein Wert zugeordnet. Die konkreten
Arbeit ist zugleich abstrakte Arbeit, die sie mit anderen vergleicht.
Der Kommunismus sieht im Wesentlichen jede Arbeitsleistung als
gleichwertig an, was natürlich ein anderes Verhältnis zum Arbeiten
voraussetzt, als es heute als normal angesehen wird. (Das heißt ja
nicht, dass nicht auch heute schon manche Menschen vorrangig deshalb
arbeiten, weil sie die konkrete Aufgabe lösen wollen. Insofern
verhalten die sich eben kommunistisch, festigen damit allerdings die
kapitalistischen Machtverhältnisse.) Wichtig ist auch, dass die
Keime des entfalteten Kommunismus bereits in den Phasen des
„Sozialismus“ vorgereift werden. Der Übergang von der
kapitalistischen Klassenherrschaft zum Sozialismus erfolgt gedreht im
Vergleich zu vorangegangenen Revolutionen: Zuerst muss die politische
Macht errungen werden, um die neue ökonomische Basis zu gestalten.
Beim Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus sind die ökonomischen
Beziehungen geklärt, wenn ihre äußeren politischen „Hüllen“
abgeworfen werden.
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