Sonntag, 16. September 2012

Modellwelt Künstler-Arbeit ... (1)



Für mich ist der entfaltete Kommunismus eine Welt der tatsächlich maximalen Freiheit jedes Einzelnen. Wirkliche Freiheit jedes Einzelnen. Heute gibt es nur juristische Chancengleichheit. Praktisch sind die Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Lebenswege schon bei der Geburt eines Menschen unterschiedlich verteilt. Also unabhängig von seinen Talenten. Teilweise sogar entgegen seinen Talenten. Da kann es sein, dass jemand, der für eine leitende Aufgabe eigentlich nicht gut geeignet wäre, mit dem Geld seiner Vorfahren zum Chef gedrillt wird, während einem genialen Menschenführer nur die Karriere als Gangsterboss offensteht.
Es ist mitunter auch ein extrem langer Weg, für sich selbst herauszufinden, was man am liebsten Sinnvolles machen will … und ob man dafür wirklich ausreichend gut geeignet ist. Diese Suche darf nicht nur Millionärskindern vorbehalten bleiben. Meinen individuellen Platz gefunden zu haben sehe ich als natürliche Voraussetzung dafür an, mich wirklich gern mit meinem speziellen Vermögen ohne Druck in die Gesellschaft einzubringen.
Die Welt des entfalteten Kommunismus wird meist für fast jeden einzelnen Menschen einen sinnvollen Lebensplatz zu bieten haben, bei dem der Nutzen für die Gemeinschaft mit dem für sein individuelles Wohlbefinden in Einklang gebracht werden kann. Davon bin ich überzeugt. Das wird allmählich der Regelfall werden. Was ist aber mit den Fällen, in denen das nicht gelingt? Der ganze heutige Staatsapparat scheint ja darauf ausgerichtet, jedem einzureden, er sein ein Sonderfall, der an seinem eigenen Schicksal schuld ist. Die Masse der Bürger dieses Landes würde sich deshalb zu Äußerungen hinreißen lassen wie „Wegen mir brauchte es keine Polizei zu geben. Aber vor den paar Verbrechern möchte ich schon geschützt werden.“
Dass nicht gleich jede notwendige Tätigkeit von jemandem gemacht werden wird, hat Gründe auf mindestens zwei Seiten: Zuerst einmal vom Charakter der Arbeiten selbst her. Die zweite ist die natürliche Individualität, sprich: Unterschiedlichkeit der Menschen. So, wie in der Natur eben weiße Hasen geboren werden, obwohl sie normalerweise nicht überleben können, damit die Hasen auch dann überlebten, wenn sich die Umwelt so veränderte, dass die dunklen schlechtere Überlebenschancen hätten, fallen auch Menschen aus dem Rahmen. Als Materialist beginne ich aber bei den Arbeiten, deren Charakter erkannt und beeinflusst werden kann.

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