Aber kann
jemandem Arbeit überhaupt ein Bedürfnis sein? Sehen wir uns
gründlich um, fallen uns Leute auf, die auch ohne den ganzen
Kommunismus-Kram wirklich Arbeiten gehen, weil sie das, was sie da
machen, gern machen. Ich spitze das sogar noch zu: Es gibt auch in
der Gegenwart zwar wenige, aber doch einige Firmen, die sich sogar
eine Arbeitsorganisation leisten, als hätten sie schon den
Kommunismus erreicht. Im Wesentlichen kommen und gehen die
Mitarbeiter dort wie sie wollen.
Das
Ganze nennt sich Holacracy. Das ist der Name für eine in bestimmten
„kapitalistischen“ Unternehmen tatsächlich umgesetzte
„kommunistische Organisation“ der Arbeitsabläufe. Viele der
dabei verwendeten Begriffe und Überlegungen sind allerdings nur mit
virtuellen Kneifzangen anzufassen.
Es
geht um Organisation von Arbeit. Nicht hierarchisch organisierte
Abläufe, sondern „Getting Things Done Methode“, also einfach
Formen der Selbstfindung von Strukturen, die nur darauf ausgerichtet
sind, dass zum Schluss das Beabsichtigte herauskommt.
Wenig
verwunderlich finde ich, dass die ersten praktischen Erfahrungen aus
einer Software-Firma stammen. Ähnliche Tendenzen gibt es überall
dort, wo die geistige Verantwortung des einzelnen „Mit-Arbeiters“
für das Gesamtprodukt besonders groß ist.
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