Damit wäre
ich beim Problemkreis Zwang, Gewalt, Notwendigkeit und Freiheit.
Wenn
Freiheit hieße, alles tun zu können, was einem gerade in den Sinn
kommt, dann wäre dies ein „Begriff“, der nur heute und nur für
Menschen mit einem unangemessenen Überschuss an „allgemeinem
Äquivalent“ umsetzbar ist und dessen Umsetzung für einen
vernünftigen Menschen nicht wünschenswert wäre, da er egoistische
Rücksichtslosigkeit erfordert. (Was der eine sich nimmt, muss er
anderen wegnehmen.) Wenn man sagte, Freiheit wäre (nur) „Einsicht
in die Notwendigkeit“, so klingt darin wiederum zu viel
Unterwerfung mit.
Natürlich
ist richtig, dass wahrer Freiheit durch Wissen begründete Einsicht
vorausgehen muss. Insofern ist es ein Begriff der Vernunft. Und
natürlich geht es um ein der selbst erzielten Einsicht angemessenes
Verhalten.
Nehmen
wir ein primitives Beispiel: Stellen wir uns vor, dass es eigentlich
zur Freiheit jedes Menschen gehörte, in seinem Leben einmal Urlaub
auf den Malediven gemacht zu haben. Im „Realsozialismus“
vergangener Zeit verhinderte staatliche Gewalt einen solchen Ausflug
allgemein, da es sich um kein „Bruderland“ handelte. Im
Realkapitalismus verhindern mehrere Ebenen für die meisten Menschen
der Erde diese Freiheit praktisch auch:
Ein
Teil kennt diese Freude gar nicht. Der Hutu-Kindersoldat
beispielsweise war zwar räumlich der Inselgruppe etwas näher als
„wir“, der Hauptinhalt dessen, was er lernen musste, beschränkte
sich aber auf das schlichte Überleben.
Eine
ähnlich wesentliche Zahl von Menschen muss erwägen, wozu sie das
wenige „allgemeine Äquivalent“, das ihnen ihre Arbeit
eingebracht hat, zuerst einsetzen sollte. Sie hat dann die
„Freiheit“, sich zu entscheiden … sagen wir für oder gegen die
bessere Schulbildung der Kinder, damit die es vielleicht „einmal
besser haben werden“.
Bis
zum Erwägen objektiver Notwendigkeiten, also bis zur Einsicht in
solche, dringt heutzutage kaum ein Mensch vor. Malen wir uns aus, die
sieben Milliarden Menschen dieser Erde wollten wirklich alle einmal
Malediven-Urlaub machen! Um es vorsichtig zu formulieren: Die
Malediven wären nicht mehr die Malediven, die wir meinen. Die
Menschen müssen also auf andere Weise „Vernunft annehmen“ als
über den bisherigen Zwang, sich das größtenteils praktisch nicht
leisten zu können.
Es
ist also ein höchst komplizierter, komplexer Prozess, den wir
verstehen und dem entsprechend wir dann handeln können. Sozusagen
einen bewussten Verzicht einschließend.
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