Kinder sind im
Kommunismus nur noch im Dreieck von Liebe, Verantwortung und
„Individualität“ zu sehen. Nichts wird letztere von Natur aus so
eindeutig ausdrücken wie eigene Kinder. (Individualität ist auch
die Fähigkeit und Bereitschaft zu dauernder Verantwortung für
Andere.) Man wird sich viel freier für oder gegen das
Kinder-Bekommen und -Aufziehen entscheiden.
Wenn
wir unterstellen, dass die kommunistische Gemeinschaft nicht mehr an
heute eingeleiteten ökologischen Katastrophen zu leiden haben wird
(zum Beispiel massenweisen genetischen
Schädigungen durch radioaktive und andere Umweltbelastungen), also
dass der Untergang der kapitalistischen Verhältnisse „weich“
gelingt, wird sicher eine weitere „Senioren-Generation“
entstanden sein: die Ururgroßeltern. Während eine bewusste
Manipulation der Kinderzahl in beide Richtungen vorstellbar ist –
also Kampagnen „Schafft euch mehr oder schafft euch weniger Kinder
an“ – kann die kommunistische Gesellschaft beim Umgang mit
älteren Menschen nur in eine Richtung denken: weg mit Krankheiten
und Verfall. Da ist auch Erfolg wahrscheinlich: Die lebenden Menschen
werden älter und sind länger zu umfassender Aktivität fähig. Wenn
die Familien weiter gleich viel Kinder bekämen, würde die
Weltbevölkerung noch einmal sprunghaft anwachsen.
Dies
macht unter anderem den Weg freier für vielfältigere
Lebensentwürfe, also auch zu solchen, in denen „egoistischerweise“
keine Kinder vorkommen, „man“ sich dann in angenehmem Umfang
„nur“ um biologisch fremde Kinder kümmert.
Spaß
haben, nur um für den Moment Spaß gehabt zu haben, lässt die
Betroffenen verkümmern. Aber auch Workaholics sind deformierte
Persönlichkeiten. Auf Dauer kann es ja nicht gesund sein, sich mit
Arbeit betäuben zu wollen ... Je mehr wir bereits als Kind gelernt
haben, womit wir uns alles beschäftigen könnten (ohne damit gequält
worden zu sein), umso mehr wollen wir es später auch wirklich
ausprobieren. Als eines von vielem gehört die „Kommunikation“
mit Kindern dazu. Wie gesagt: unabhängig von biologischen
Beziehungen werden Kinder eine Vielzahl von Partnerschaften erleben,
die mit Beziehungen zu „Großeltern“ und guten Tanten und Onkeln
vergleichbar sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen