Donnerstag, 5. Januar 2012

Gedanken zu Gesetzen, nach denen sich Menschen richten, ohne sie aufgeschrieben zu haben (6)

Man wird doch noch träumen dürfen?!


Egal: Ein höheres Stadium der Entwicklung der Materie ist es, wenn eine intelligente Form die Harmonie ihrer Umwelt vorsätzlich herstellt. Sie muss sie also erkennen und als Gesamtsystem bewusst beeinflussen. Dass dies kein Zustand, sondern wie in der „ursprünglichen“ Natur ein immer währender Prozess ist, sollte klar sein. Immer wieder sind neue einzelne Zusammenhänge zu erkennen und einzuordnen ins beabsichtigte Ganze.
Man kann Pessimist sein und sagen, das kommt nie. Damit akzeptiert man aber, dass wir uns möglichst schnell noch den Mars ansehen sollten: Früher oder später haben wir die Erde so zugerichtet, dass unsere Kinder keine Kinder mehr haben werden. Nie mehr. Die Erde wird der nächste Mars.

Die politische Revolutionsentwicklung „produzierte“ einen vorsozialistischen Zustand, der die Idee des Kommunismus fürchterlich diskreditiert hat, und wir Deutschen haben dabei eine negative Hauptrolle gespielt. Die Produktionsverhältnisse sollen ja dem Entwicklungsstand der Produktivkräften gemäß gestaltet sein. Dies ist das (ökonomische) Hauptgesetz aller menschlichen Geschichte. Dass die technische Entwicklung bis 1990 noch gar nicht reif gewesen ist für Sozialismus, ist wieder Grund zur Hoffnung, wenn wir beweisen könnten, dass sie JETZT dafür reif wäre.

Noch etwas Grundsätzliches: Die Widersprüche in den Klassengesellschaften hatten etwas gemeinsam. Sie wurden von einem Hauptwiderspruch gestützt. Der wiederum wurde durch die Hauptklassen bestimmt und die durch ihre gegensätzliche Stellung im gesellschaftlichen Reproduktionsprozess, also dass die einen im Wesentlichen besaßen, womit sie die anderen zu ihnen fremden Handlungen zwingen konnten. Dieser eine grundlegende Widerspruch ist im Kommunismus weggefallen. An seine Stelle treten zum einen Widersprüche zwischen den vielen Menschengruppen mit unterschiedlicher Stellung im Reproduktionsprozess. Diese lösen sich ja nie auf. Es ist auch nicht pauschal zu sagen, wie „positiv“ oder „negativ“ sie im einzelnen wirken werden. Denn der Stolz auf eine besondere eigene Leistung grenzt an „Standesdünkel“ … dann wäre er negativ. Es ist also immer wieder neu ein „Kunststück“, jeder vollbrachten Leistung die nötige öffentliche Anerkennung zu vermitteln.
Und es gibt einen sich wieder offen entfalteten grundlegendsten Widerspruch: Auf der einen Seite stehen alle individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten, auf der zweiten alle vielfältigen individuellen Hemmnisse, diese Möglichkeiten zu entfalten, auf der dritten Seite (!) das erreichte Niveau der allgemeinen und einzelnen Bedürfnisse, auf der vierten das Niveau ihrer Befriedigung und mindestens auf der fünften „Seite“ stehen die neuen Bedürfnisse, die sofort erwachsen, sobald vorige befriedigt worden sind. Dies ist sehr mangelhaft dargestellt. Es soll nur eines aufzeigen: Man wird im Kommunismus ein grundsätzlich neues Bild vom Gesetz der Einheit und dem Kampf der Gegensätze entwickeln. An die Stelle einer A-B-Beziehung treten mehrdimensionale Beziehungsmuster, die unauflösbar bleiben und deren „Harmonie“ darin besteht, dass sie nicht in ein Niveau zurückfallen, indem ein Teilwiderspruch des mehrseitigen Widerspruchs nur durch den „Sieg“ einer Seite aufgelöst wird.
Das klassische Beispiel hierfür wäre, wenn eine Menschengruppe zur Überzeugung gelangte, dass eine andere auf Kosten ihrer Arbeit schmarotzte. Dies könnte zum Beispiel dadurch entstehen, dass „Partyhasen“ sich zu einer dauerhaft festen Gruppe abkapselten. Normalerweise würde dies durch die beständig wechselnde Zugehörigkeit zu verschiedenen Kollektiven abgefangen. Normalerweise würden Ansätze zu solchem Verhalten im Rahmen des Schulcoachings verhindert. Die psychologische Forschung kennt bereits die Methoden zur Optimierung vom Gruppenstrukturen. Dass dies in einer Schule angewendet würde, ist mir nicht bekannt geworden. Normalerweise gibt es im Kommunismus keine unlösbaren Probleme. Allerdings ist Kommunismus nicht die Gesellschaft des „Normalerweisen“.

Die (Produktions-)Verhältnisse, die unser Zusammenleben heute bestimmen, müssen dem Niveau der „Produktivkräfte“ entsprechen. Ich behaupte, dass sie dies nicht mehr tun und demzufolge geändert werden können und müssen. Woran man dies ersehen kann, soll im Nachfolgenden genauer betrachtet werden.


Dies ist nur ein Stück aus dem Kapitel im Buchentwurf für "Komodo - Kommunismus ohne Dogmen". Das ganze Kapitel befindet sich H I E R )

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