Mittwoch, 8. Dezember 2010

Zweifel 7

Marx meinte seinen Satz jedoch nur positiv: Er bezog ihn auf progressive Ideen. Wir sehen aber an dem Beispiel, dass er in der menschlichen Gesellschaft einen universalen Zusammenhang beschreibt, der menschliche „Natur“-Gesetze von „echten“ / „reinen (unbelebten)“ Naturgesetzen unterscheidet. Wir vergessen aber nicht, dass letztere weiter wirken, wo erstere nicht wirken, und dass sie Basis für das Wirken der „Idee“ sind. Wenn es nicht von Natur aus die Wasserverdrängung gäbe, hätte der Mann sie nicht erkennen und ausnutzen können. ...
 Der moderne Marxismus steht gerade vor diesem Problem.
Das Naturgesetz der dialektischen Entwicklung vom Niederen zum Höheren gibt es zwar, das Höhere gegenüber dem Kapitalismus wäre dabei der Kommunismus, (was zu beweisen wäre, aber darauf kommen wir noch), aber da die Menschen meinen, sie wären schon in diesem Gewässer gewesen (was ein Trugschluss ist) und der Wasserspiegel sei nicht gestiegen, wollen sie nicht „noch einmal“ hinein. Kommt den Massen nicht aus eine beliebigen neuen Richtung einer neuer Anstoß zum erneuten Tun unter dann ja neuen Bedingungen, tritt das alte Gewässer nie über seine Ufer und verfault. (Also kein „Wunder“)
Marx hatte es da leichter. Er war noch in der Rolle des Mannes, der einfach sprach. Ihm stand „nur“ entgegen, dass „natürlich“ die Gegner der von Marx gewollten Entwicklung alles unternahmen, damit sein Wort nicht genug Menschen für das richtige Handeln erreichte. Aber dass diese Gegner das taten, war auch mit dem „gesunden Menschenverstand“ zu verstehen: Es ging ja um ihre Macht, die beendet werden sollte ...
Das tun sie selbstverständlich immer noch. Die „Erben“ der Macht im Kapitalismus tun natürlich weiter alles, um ihre „Erbschaft“ zu bewahren. Und ihre Möglichkeiten sind gewachsen. Unter anderem stoßen wir langsam an eine der Beschränkungen des „gesunden Menschenverstandes“. Der sieht eine Menge Menschen, die er versteht, und schlussfolgert vereinfachend: „DIE Menschen sind eben so.“ Da aber sollte die Zweifel-Lampe angehen: Achtung, ewige Wahrheit?!

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