Dienstag, 13. März 2012

Sanktionsgemeinschaft Kommunismus (7)

Die schwerste Strafe unter kommunistischen Bedingungen sind Einschränkungen der Kontaktmöglichkeiten. Im Gegensatz zum Normalfall, wo jeder frei entscheiden kann, in welchem Umfang jemand wo dazugehören möchte, erfolgen je nach Einzelfall Beschränkungen. Man könnte es wie subtile Weiterentwicklungen der „elektronischen Fußfessel“ auffassen, die mit dem zeitlich begrenzten Verbot beginnen könnte, bestimmte Internetseiten aufzurufen. Dem „Bestraften“ werden aber weit gehende Wiedergutmachungsrechte eingeräumt.

Um es einmal so zu sagen: Die kommunistische Gesellschaft muss sich zwei Arten von „Moderatoren“ leisten: solche, die öffentlich wirken und solche, zu denen man vertrauensvoll gehen kann, wenn man „Eifersucht“ o. Ä. empfindet.
Natürlich braucht die Gesellschaft ihre materielle Basis. Also das, was materiell verbraucht wird, muss zuvor produziert sein. Aber diese Frage stellt sich anders, wenn die tatsächliche menschliche Hand weitgehend durch Technik ersetzt wurde. Kommunistisch wird die Sache erst, wenn es wirklich um die Entfaltung der einzelnen Persönlichkeiten mit ihren Bedürfniswelten geht. Dort steht an erster Stelle natürlich die Gesundheit. Was das bedeutet, wird im Kommunismus besonders weit gefasst.
Wann sich jeder am wohlsten fühlen, das ist natürlich eine ganz individuelle Angelegenheit, es wird bereits in frühem Kindesalter geprägt: Fühlt sich jemand in Gemeinschaften wohl, lernt er beflügelnde Gemeinschaften kennen, findet er Felder von Genuss und Bestätigung oder bleibt er bei der heutigen Meinung, mit Kämpfen gegen Andere, vielleicht sogar potentiell Schwächere, sich selbst erhöhen zu können? Nach entsprechender Bestätigung und damit Festigung einer bevorzugten Strategie wird er sich weiter so verhalten und gesehen werden.
Das System der Motivationshilfen für gemeinschaftskonformes Verhalten muss extrem individuell ausgerichtet sein. Sicher ist allerdings, dass es solche (auch negativen) Motivationshilfen geben wird. Das Hauptziel der Gesamtgesellschaft ist ja die maximale Ausprägung jeder einzelnen Individualität. Die führt aber zur Kollision mit den berechtigten Interessen anderer Individuen.



Dies ist nur ein Stück aus dem Arbeitskapitel im Buchentwurf für "Komodo - Kommunismus ohne Dogmen". Das ganze Kapitel befindet sich H I E R ) .  

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