Montag, 25. Juli 2011

Widerstand mit Erfolg (3)

  Dieser Druck stärkt in erster Linie die „Etablierten“, denn deren Stimmen „zählen“ ja auf jeden Fall. Dieser Druck stärkt die „Etablierten“ aber auch über einen Trick. Es suggeriert die „Prognose“ nämlich, dass es keinen Sinn hat, „dagegen“ zu stimmen – und die Gegenstimmen bleiben (auch) deshalb der Wahl gleich ganz fern – sodass die etablierten Stammwähler mehr und mehr unter sich bleiben … Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sozusagen.
Also Psychologie als „Klassenkampf“?
Ja, auch! Diversion ist nicht sooo neu, also schon früh als Mittel erkannt worden, einen Gegner in Schlachten zu besiegen, bevor die überhaupt angefangen haben. Es ist also eine eigene Aufgabe, sich selbst als stark und selbstbewusst zu präsentieren. Leider ist man dabei schon wieder an einem Problem angekommen: Legt man eine Kohle zu viel auf, wird’s lächerlich. Wir sind die Sieger der Geschichte … sind wir das … mit Pfeifen im Walde? Die eigene Stärke muss glaubhaft sein. Und ehrlich. Das Deckeln interner Probleme ist genauso kontraproduktiv wie das gegenseitige Zerfleischen in der Öffentlichkeit – man muss ja immer damit rechnen, dass die eigene „Partei“ schädigende Infos durch die Gegner sowieso an die Oberfläche geholt werden.
Andererseits ... Nichts ist schädlicher als Aktionismus. Kämpfe, die wir beginnen, müssen mit der realistischen Bewertung ihrer Siegchancen beginnen – und diese Siegchancen hängen an der Kampfbereitschaft von mobilisierten Massen. Diese Massen aber sind umso kampfbereiter, je wütender sie sind, mehr aber noch, je mehr sie sich einen Sieg erhoffen.
Langsam beginnt sich die Katze in den Schwanz zu beißen. Das Ergebnis wird zur eigenen Bedingung … als vorweggenommenes Ergebnis.
Lösbar? Erstmal durch kleine Schritte. Wenn man anerkennt, dass die Weltrevolution noch im Halfter stecken bleibt. Lieber Schlecker knicken. Oder Ähnliches, wo möglichst viele mitmachen können und das Ergebnis „Erfolg“ sehen können.
Natürlich Solidarität, dieses verdammte S-Wort. Wenn man später Hilfe braucht, selbst erst einmal in Vorlauf gehen…
Womit das Problem „Information“ steht. Sind wir schon reif fürs Internet … zum Beispiel?

Und die Einheit des kurzfristigen Ziels mit einem immer stärker mitgedachten großen Ziels Systemänderung. Also ohne die Perspektive "ausbeutungsfreie Gesellschaft" durch die Beseitigung der Wurzeln aller Ungerechtigkeiten läuft man im Hamsterrad, tauscht die eine immer wieder gegen die nächste "Ungerechtigkeit" aus.

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