Donnerstag, 7. Juli 2011

Mein ganz individueller Kommunismus (95)

Wobei sich die Einzelnen am wohlsten fühlen, das ist natürlich eine ganz individuelle Angelegenheit, es wird aber bereits in frühem Kindesalter geprägt: Fühlt sich jemand in Gemeinschaften wohl, ist er der Meinung, mit Kämpfen gegen Andere, vielleicht sogar potentiell Schwächere, sich selbst erhöhen zu können, oder lernt er beflügelnde Gemeinschaften kennen, findet er Felder von Genuss und Bestätigung. Nach entsprechender Bestätigung und damit Festigung einer bevorzugten Strategie wird er sich weiter verhalten und gesehen werden.

Tragen wir noch einmal zusammen:
Der erste Schritt in eine grundsätzlich neue Gesellschaft ist die Beseitigung zwangsweise Egoismus reproduzierender materieller Verhältnisse. Das, was Marxisten „Privateigentum an den Produktionsmitteln“ nennen, bewirkt auf der einen Seite, dass dieser Besitzer sich fremde Arbeit günstigst, also für die anderen ungünstigst aneignen kann. Auf der anderen Seite bewirkt es aber auch, dass er sich in einer bestimmten Weise verhalten muss, will er seine gesellschaftliche Stellung bewahren oder sogar ausbauen. Das färbt auch auf die Verhaltensweisen der Nichtbesitzer ab, da tendenziell die am geschicktesten skrupellos egoistisch Handelnden als erfolgreich im allgemeinen Konkurrenzkampf um die besten Positionen in einer Weltmangelwirtschaft erfasst werden.

Der zweite Schritt ist eine weltweite strukturell neue Verteilung der Ressource Arbeitsvermögen. Alle Arbeiten / Tätigkeiten werden auf ihre tatsächliche Sinnhaftigkeit überprüft. Alle Arbeiten, die ohne den Zusammenhang der zu erhaltenden Privatwirtschaft keinen eigenen Nutzen erbringen werden bis nahe Null abgebaut. Als besonders einschneidende Vergeudung von Naturressourcen, menschlichen Potenzen und Menschlichkeit verschwindet der Hauptteil aller Gewaltinstitutionen mit ihren Rüstungen. Dazu gehören aber auch alle Wirtschaftselemente zur Eigentumsscheidung und nominalen -manipulation, also Finanz- und Versicherungswirtschaft, Steuer- und Rechnungswesen, Lizenzwesen uvam. In der Konsequenz dürfte mehr als die Hälfte der „bei uns“ „bezahlten“, also damit als „gesellschaftlich notwendig anerkannten“ Arbeiten weggefallen sein.


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