Montag, 13. Juni 2011

Mein ganz individueller Kommunismus (71)

Wie kann dann eine solche Wirtschaft „überleben“?
Erst einmal müsste ich eine „idealistische“ Antwort geben: Die Menschen müssen aufgeklärt werden. Es muss ihnen verständlich gemacht werden, dass andere Werte im Vordergrund stehen – im festen Wissen, wer das eine will, kann vom anderen nicht gleich viel haben, bevor nicht aus eigener Kraft die Grundlagen dafür geschaffen sind. Also genau das Gegenteil von der Honecker-Strategie, heute schon zu verbrauchen, was „wir“ morgen nicht mehr schaffen können.
Ein sehr schwerer Weg, Ob er in Kuba – unter extremsten Bedingungen – funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall wurde dort nicht versäumt, die Bürger darauf hinzuweisen, dass eine Revolution im Gange ist … für Jahrzehnte.
Um sich die längerfristige Antwort vorstellen zu können, muss man neue Möglichkeiten weiter denken.
Da es zu DDR-Zeiten keinen neuen PKW „frei“ zu kaufen gab, war es nicht nur sinnvoll, sondern nahe liegend, dass „man“ einen bestellte. Aus mehreren Gründen war es nicht möglich und sinnvoll, dem Umfang der Bestellungen entsprechend die Produktion zu steigern. Also „produzierte“ man verlängerte Wartelisten.
Nun ist eine Warteliste eigentlich nichts Schlechtes. Sie bekäme aber eine ganz neue Rolle, sofern sie den Zugriff auf einen Welt-Reserven-Pool steuerte bzw. überhaupt erst einmal Grundlage für eine „bedarfsgerechte“ Produktion wird. Technisch ist das heute bereits vorstellbar. Man stelle sich im Internet ein gigantisches virtuelles „Kauf“-Haus vor. „Man“ kann sich prinzipiell seine Lebensumstände so einrichten, dass sie den eigenen Wunschvorstellungen nahe kommen. Letztlich ist alles nur noch ein Problem der Distribution. Wie kommen Wunschprodukte und Nutzer real zusammen. Nun gibt es natürlich Typen, die nichts wegschmeißen können. Wir wollen ja aber die Gesellschaft nicht an „Kranken“ scheitern lassen. Ich hatte es schon angedeutet: Manche Problemlage „kippt“ an bestimmten Punkten. Individuelle Beförderungsgeräte braucht man nur in bestimmtem Umfang … er wird aber auch zum Störenden, wenn man übertreibt. Der Viertwagen vorm Haus bringt Ärger mit der Gesellschaft in Form des Nachbarn. Ist die Kühltruhe voll, wird es einfach lästig, Lebensmittel verderben zu lassen. Man muss die Fehlkalkulation entsorgen. Je unkomplizierter es aber ist, Ersatz aus den gesellschaftlichen Depots zu entnehmen, umso häufiger wird man diese in Anspruch nehmen.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Es wird nicht DIE Methode geben. Aber warum kann es nicht einen Versandsystem geben und Orte, an denen man optimale Kontakte zwischen Produktion und Verbrauch reguliert? Prinzipiell hieße das, dass es keinen der heute bekannten Vertriebswege gar nicht mehr geben wird. Es wird innerhalb der vielen nur die Bedeutung des Internets steigen. Tauschbörsen. Aber daneben auch „Kauf“-Häuser, in denen man Kleidungsstücke am Körper testen kann. Eben die Erfassung über ein technisches System (über eines!) schränkt die heute normale Verschwendung von Ressourcen ein - bei Planbarkeit und bei unbeschränktem Zugang aller Weltbürger zum System – auch für di, die heute „Kulis“ sind.

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