Wahrscheinlich fühlte ich mich wegen der Attacke gegen Pätzold auch deshalb selbst angegriffen, weil der stärker nach vorn orientierte. IN LETZTER KONSEQUENZ (!!!) interessiert es mich einen Scheißdreck, wie viel Vorwürfe gegen irgendeinen toten Josef Wissarionowitsch richtig oder falsch sind. Da interessiert mich nur, wie so schnell wie möglich die Grundlagen einer in Zukunft kommunistisch funktionierenden Gesellschaft errichtet werden können. Und eine von vielen Wurzeln dieser Möglichkeit ist, dass eine wachsende Zahl von Menschen dies will bzw. sich dieser Aussicht gegenüber offen zeigt. Dabei hat jeder sein Feld. Ich bin eher Phantast, Literat eben. Werner Großmann und Co haben eine schwierige Aufgabe: Wenn überall das Reizwort „Stasi“ zu Pawlowschen Reflexen aufgebaut wurde, gilt es eben festzuhalten: Es ist manches eben nicht sauber. Es ist manchmal wirklich eklig. Aber es ist zum einen nicht SO eklig gewesen (und zwar zu KEINER Zeit), wie es in der Propaganda der heutigen Machthaber und ihrer Schreiberlinge ausgemalt wird, und zum anderen standen vor konkreten Menschen Verantwortungen, sie vor größeren realen Schäden zu bewahren. Das klingt eben anders als zu behaupten, wir hatten die reine Weste. Und ich kann mir eben nicht vorstellen, dass die, die ihre Arbeit zur Verteidigung der sozialistischen Ordnung (bzw. dessen, was sie dafür hielten) aus Überzeugung getan haben, eine Überzeugung, die sie nicht im Klima der Kapital-Gestapo-Zuträger aufgegeben haben, auch nur einen zu Unrecht Schikanierten als zertretenes Blümchen am Rande des Weges bezeichnet hätten.
Mist! Schon wieder bin ich am Moralisieren.
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