Was bedeutet das für die Harald Wolfs der Gegenwart:
Sobald sie zum Kettenglied des Systems geworden sind, betrachten sie ihren Zuständigkeitsbereich nach seiner Verwertungslogik. Ein Gut für die Allgemeinheit zugängig zu halten schmälert den unmittelbaren wirtschaftlichen Verwertungseffekt. Nach einer Privatisierung sieht man mehr Geld in der Kasse und wenn auch nur einmal. Im Horizont der eigenen beschränkten Zeit „rechnet sich das“. Die Befriedigung notwendiger Bedürfnisse spielt dabei nur insofern eine Rolle, als dass es Voraussetzung ist, dass ein Gut zur Ware werden, also bezahlt werden kann. Die Wölfe denken wie Kapitalisten, nicht wie Menschen.
Ich erlaube es mir, als Aufgabe linker Politik über die Logik der kommunalen Kassen hinaus „sozialistisch“ zu denken. Also die Frage für die entscheidende zu halten, ob „die Menschen“ bekommen, was sie brauchen?
Das muss sich nicht einmal widersprechen: Da der Zweck jedes Kapitals seine Vermehrung als Einzelkapital ist, also kurzfristig auch dadurch profitabel wird, wenn es sich vermehrt, ohne einen Gebrauchswert real zu befriedigen, also nur dadurch, dass bezahlt wird, ist offen, ob eine kapitalisierte Bewirtschaftung von öffentlichen Gütern wirtschaftlicher ist. Das heißt praktisch, dass ein privates Unternehmen, das Gewalt über die öffentliche Wasserversorgung besitzt, seinen Profit zwar durch die Wasserversorgung erzielen KANN, er aber höher ist, wenn den wehrlosen Kunden die Preise hochgedreht werden und die Instandhaltung des Netzes nicht erfolgt. Aktuelle Beispiele im öffentlichen Bahnverkehr oder eben auch in der Wasserversorgung stärken berechtigte Zweifel an der primitiven Zweckmäßigkeit der Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge … Und da treibt sie ausgerechnet die „Linke“ voran?!.
Die reale Gefährdung „normalen Lebens“ durch Kapitalisierung des Gesundheitswesens ist nur deshalb bisher noch kein Grund zur Revolution, weil jeder Kranke sich in dieser Situation als Individuum empfindet – und zwar als ein gerade besonders hilfloses / hilfebedürftiges. Den normalen Menschen schreckt eher die „schicksalhafte“ Bedrohung, krank zu werden, als dass er erwägt, dass es ihm dann mit kubanischer Logik wohl besser ginge, seine „Verwertbarkeit“ dann keine Rolle spielte. (Schade eigentlich).
Es ist eine Wolfs“logik“, dass neue Geier (Kapitalien) dorthin geflogen kommen, wo sie die größten Verwertungsbeute erwarten. Wer dieser Logik folgt, scheut keine Arbeitsbedingungen, wie sie in Ländern mit ekligster Rückständigkeit existieren, im „zivilisierten“ Mitteleuropa (wieder) einzuführen … weil dies Arbeitsplätze „schafft“. In einer Partei des Sozialismus, eines „demokratischen“ sogar, hat so ein Denken keinen Platz.
Die Welt ist u.a. deshalb schlecht, weil weltweit die Anstrengungen nicht ausreichten, sie zu bessern. Dieses Bessern muss jeder für sich versuchen – UND in Kooperation und Solidarität mit aller Welt.
Revolutionen gelingen nur unter bestimmten Bedingungen. Die Logik des alten Regimes kann man aber immer durchbrechen
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