Dienstag, 15. Februar 2011

Kampf den Wölfen! (1)

Das Problem: In der menschlichen Gesellschaft gibt es mehrere „Logiken“. Also je nachdem, was für einen denkend Handelnden das letztlich Wichtigste ist, wird zuvor eine ganze Kette von Handlungen logisch oder z. B. grausam.
Dabei ist das nicht immer leicht zu entscheiden, da ja alle die, die es eigentlich nicht gut mit der Masse der Menschen meinen, dies nicht offen sagen (dürfen). Die sagen dann eben „Die Menschen zuerst“ und meinen „Das Geld zuerst“ (wobei „Geld“ hier als „Kapital“ verstanden wird, also welches, das sich - über fremde Arbeit vermittelt - zu mehr Geld entfaltet.)
Legen wir für einen Moment all die offenen Freiherren und unchristlichen FDPler zur Seite. Wie ist das dann für „Linke“?
  1. Vollkommene kommunistische Logik: Das Entscheidende ist, dass sich alle Menschen frei entfalten können. Dazu sollen sie sich wohl fühlen. Tätigkeiten für die Allgemeinheit – eben AUCH das, was wir heute Arbeit nennen – sind ein Mittel, wie der Einzelne dadurch wohl fühlen kann, dass er sich als (besonders) nützliches Mitglied der Gemeinschaft empfinden kann. Auch das Produkt des Arbeitsprozesses ist nur ein Mittel dazu. Es kann also für den Augenblick wichtiger sein, dem Kollegen bei der Lösung eines („privaten“!) Problems zu helfen.
  2. Entfaltete sozialistische Logik: Im Prinzip wie die kommunistische, nur mit der Einschränkung, dass die Menge und die Qualität der wirklich hergestellten Erzeugnisse noch größer sein muss, da eine Versorgungsniveau des relativen Überschusses weltweit erst angestrebt wird.
  3. Logik des Kapitalismus und des in der unmittelbaren Konkurrenz zum organisierten Kapitalismus stehenden Vorsozialismus: Die entscheidende Frage heißt unmittelbare Wirtschaftlichkeit. Es gilt, maximale Produktivität zu sichern, um für den jeweils unter eigener Kontrolle stehenden Machtbereich die besten Konkurrenzpositionen auf einem universellen Markt zu erreichen. Für die jeweiligen Sieger im Konkurrenzkampf ist die Möglichkeit gegeben, über Klassengrenzen hinweg Teile der nicht besitzenden Arbeitenden in die Beutegewinnergruppe einzubeziehen, soweit dies das eigene System festigt bzw. festigen muss. Belange von Umwelt und Mitmenschen zählen nur, soweit sie sich als Verkaufsargument verwerten lassen.

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