Scheinbar schließen sich Logik und Vorstellungskraft, also Phantasie, schon vom Begriff her aus. Praktisch ist das aber nicht ganz so einfach. Unsere Phantasie beginnt ja nicht bei null. Sie ist wie ein guter Lehrer. Sie weiß, dass wir auf dem vorhandenen Wissen anknüpfend uns das noch nicht Wissen zusammenspinnen. Je weniger der Mensch weiß, umso irrer wird die Phantasie, da sie nur z. B. an vage Ängste vor unerklärliche Bedrohungen anknüpfen kann.
Aber auch wenn die Zusammenhänge mitunter extrem komplex sind und gerade deshalb unerklärlich und unlogisch erscheinen, gibt es mitunter einfache Erklärungen.
Nehmen wir das Beispiel, sich vorzustellen, wie die Welt funktionieren würde, gäbe es kein Geld (mehr).
Lassen wir alles Bewusste weg, das, was wir für vernünftig halten. Es bleibt eine klare, hunderttausendfach gemachte Erfahrung: In der Welt, in der wir aufgewachsen sind, war und ist Geld das „allgemeine Äquivalent“. Mit Geld wird alles vergleichbar. Was viel Geld kostet, ist viel wert. Dinge, die nichts kosten, sind nichts wert. Natürlich gibt es Unterschiede durch die Sozialisation im versuchten Sozialismus. Wir können diese aber vernachlässigen, weil vom Prinzip das Wertgesetz galt und viele unserer Versuche, dies zu leugnen oder zu umgehen im Zusammenhang der Weltwirtschaft extrem kontraproduktiv gewirkt haben.
Die verinnerlichte Beziehung, billig gleich wenig wert, hat uns geprägt. Wir schließen aus der Erwartung, dass wenn es kein Geld mehr gäbe, nichts mehr einen Wert hätte. Im strengen Marxschen Definitionssinn ist das sogar richtig. Mit dem Geld verschwänden natürlich alle anderen Kategorien und Begriffe der Warenwirtschaft.
Aber Sinn und Zweck jeden Handelns in einer solchen Gesellschaft ist ja auf den Erwerb höchstmöglicher Äquivalente gerichtet, sowohl, um so viel wie möglich ausgeben zu können, als auch, um dadurch messbare gesellschaftliche Anerkennung und Macht zu gewinnen. Wenn kein Geld, dann nicht gesellschaftliche Macht und Anerkennung, dann … Faulheit …?!
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