Nunmehr würde also sinnvollerweise eine einzige Programmentwicklung ausreichen, um das Produkt „Programm“ oder „Musik“ usw. (die Verbreitung der entsprechenden Information, die ja heute ein Element der Verkaufsarbeit ist, vorausgesetzt) weltweit überall und immer wieder neu auszuführen. Der Hauptteil aller Weltarbeit könnte schon in der Weiterentwicklung und Anpassung von Prozessprogrammen liegen. EINMAL Aufwand für jedes Programm, so oft es auch verwendet würde. Höchstens durch den Wettkampf der Tüftler um ein besseres gäbe es Parallelentwicklungen! Diese weltweit sofort und vom Prinzip uneingeschränkt nutzbaren Programme stellten eine Unmasse vergegenständlichter Arbeit dar, die in normalen Maschinen, aber auch heute in allen automatisierten Anlagen konkret erst zu vergegenständlichen sind. Aus der Sicht jedes Kapitalisten eine Katastrophe, wenn ein Produktionsverfahren bekannt würde, aus der Sicht der Menschheit eine Katastrophe, dass heute schon funktionsfähige Arbeitserleichterungen nicht überall erlaubt (!!!) sind…
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Versuch 1 zu fliegen (5)
Vor der Zeit möglicher Programmsteuerungen von Arbeitsabläufen, sagen wir zu Marxens Zeiten, mussten alle Arbeiten einzeln erledigt werden, konkret am einzelnen künftigen Gebrauchswert, überall und immer wieder neu. Jedes Produkt musste lebendige Arbeit und Material als die beiden entscheidenden Bestandteile enthalten. Dadurch wurde sie „Ware“. Heute ist dies anders. Man nehme als Musterbild eine CD mit Musik. Wenn man den Preis als Grundlage nimmt, dann enthält er lebendige Arbeit fast nur noch als Distributionskosten, kaum noch Anteile aus der Produktion. Die eigentlichen Tätigkeiten, die konkret auf den Gebrauchswert gerichtet sind, also die Herstellung des Musikträgers und der echte Gesang bleiben zwar notwendig, treten aber anteilsmäßig zurück – und könnten gegen Null gehen, wenn, was technisch nicht kompliziert wäre, die am Gebrauchswert Interessierten sich das gewünschte Musikstück selbst aus dem Netz herunter laden würden – die Waren“produktion“ ist längst abgeschlossen. Vor dem Kapitalismus mussten die Musiker sogar live spielen, um überhaupt ihre „Ware“ bezahlt zu bekommen – und sie mussten wirklich jedes Mal neu spielen, um neu zu verdienen.
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