Montag, 20. Dezember 2010

Das Ding mit der Dialektik der Natur – Darwins Schwäche (9)

Auf der anderen Seite steht die bewusste Geburtenplanung. Wir kommen wieder bei der Ausgangsproblematik für Darwins Auslesemechanismus an: Um auslesen zu können muss vorher etwas da sein, aus dem nachher das Angepassteste übrig bleiben kann. Das hieße für den Menschen, dass die Frauen als Gebärmaschinen genügend Kinderüberschuss produzieren müssten, aus dem dann die „Stärksten“ erhalten blieben… während der „Rest“ Tierfutter würde.
 Das wäre im engen Sinne "darwinistisch natürlich". Aus dieser Phase haben wir uns jedoch bereits gelöst. Ein neues Element ist in die Natur eingetreten: die bewusste Kreation. Die existierenden Menschen entscheiden bewusst, also mit Vorsatz darüber, was weiter existieren soll. Und wenn es ein kränkelndes Kind ist, dann verdient es die sofortige und dauerhafte Liebe, anstatt nach „Naturauslese“ durch ein Nachfolgekind mit größerer Widerstandskraft ersetzt zu werden.
Dies „produziert“ auf längere Zeit gesehen eine gewaltige Verantwortung: Auch die nötige Widerstandskraft muss dann bewusst geschaffen werden. Damit werden die Arbeitsfelder der Medizin immer breiter und die Menschheit kommt an einem nicht vorbei: an immer bewussterer Verbesserung der Lebensfähigkeit geborener Menschen. Dies allerdings ist ein Feld, auf dem sich die Menschheit der Verantwortung für immer umfassendere „Vorkreation“ der eigenen Existenz auch bewusst stellen muss. Dies schließt aus, dass bei solchen Entscheidungen andere Aspekte als Liebe zum Sein eine Rolle spielen können, also „Geschäftsaspekte“. Die Menschheit ist beim Eintreten in eine Welt der vorsätzlichen Gestaltung ihrer ganzen (Um-)Welt. Sie findet immer mehr Techniken für neue Bereiche, aber sie ist noch auf Profit fixiert, setzt also noch am Egoismus der Einzelnen an. Primitive Motivationen bei den einzelnen Handelnden aus wild auslesender Vorzeit - wo gemeinschaftliches Denken nötig und möglich ist.

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