Mittwoch, 22. Dezember 2010

Das Ding mit der Dialektik der Natur – Darwins Schwäche (10)

Grundsätzlich gegen genetische Forschungen zu sein ist eine Form moderner Maschinenstürmerei. Genetik als Wissenschaft ist an nichts schuld und von Fall zu Fall eine menschen- und naturfreundliche Angelegenheit. Aber die Möglichkeit, mit ihren Ergebnissen Geld verdienen zu können (und heute zu müssen!!!), steht bewusstem, verantwortungsvollem Handeln – also Handeln im Sinne der Menschheit oder der „Mutter Erde“ - konträr gegenüber.
(Das heißt nicht, man möge später alles Machbare machen. Ich habe ja versucht, jenen Zusammenhang darzustellen, dass die Natur immer Gegensysteme finden wird, um ungebremste Vermehrung eines ihrer Teilelemente auszugleichen. Also wird kein genetischer Eingriff ohne Nebenwirkungen sein. Aber langfristig werden auch dagegen wieder neue bewusste menschliche „Schöpfungs“-Strategien gefunden werden.)
Die Vorphase der bewussten Umgestaltung der Natur liegt bereits hinter uns. Als Beispiel diene der „Urwald“-Bewuchs in Mitteleuropa vor 2000 Jahren. Viele Großsysteme haben sich zu neuen Gleichgewichten austariert. Jedes bewusst bepflanzte und beackerte Feld war von Anfang an ein eigenes Kleinsystem, das auch bewusst gegen natürliche Angleichung geschützt worden ist (erst durch Rodung, dann Entunkrautung, zum Schluss Düngung). Der „Erfolg“ solchen Tuns aber war ein neues Gesamtsystem, in dem mehr Menschen nur deshalb leben konnten, weil der natürliche Bestand an Pflanzen und Tieren dauerhaft verändert wurde. Es wurden also schon z. T. vor Jahrtausenden auf Dauer bewusste Mechanismen geschaffen, gegen die Selbstregulierung der Natur – und sie wurden geschaffen.
Wenn niemand einen privaten Vorteil aus der Nichtberücksichtigung fremder Interessen zöge (und sei dieses fremde Interesse eben das der „Mutter Erde“), dann schrumpfte die Wahrscheinlichkeit, dass er bewusst Schindluder mit der Umwelt und der in und mit ihr lebenden Menschengemeinschaft treibt. Dann ist die Wahrscheinlichkeit umfassenderer Voranalysen größer.


Seit weit mehr als 200 Jahren haben die Menschen irreparabel in Naturkreisläufe eingegriffen. Inzwischen hat „der Mensch“ die Möglichkeit zu Eingriffen, die das Gesamtsystem sowohl vernünftig regulieren als auch insgesamt vernichten könnten.

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