Ich spitze natürlich etwas zu: NICHTS Anderes tun als vorm Fernseher hocken (und das Bier dazu besorgen) ist natürlich übertrieben – das machen nur die Heruntergekommsten.
Aber es ist z. B. ein Symptom dafür, keine ordentlichen persönlichen Kontakte mehr zu haben. Man kann nur noch rumhängen. Wenn „die Arbeit“ einen allerdings richtig ausgelaugt hat, dann ist man u. U. wirklich so fertig, dass nix Anderes mehr geht als Rumhängen. Das ist hier aber nicht gemeint, sondern das "Rumhämgen" an Stelle von Arbeit. Allerdings wäre eine solche Arbeit auch nicht gemeint, wenn wir die sinnvollen Tätigkeiten im Kommunismus weiter „Arbeit“ nennen wollten.
Nun kennt diese zukünftige Gesellschaftsordnung keine Tätigkeit mehr, die von den menschlichen Bedürfnissen losgelöst ist. Entschuldigung, das mag unverständlich klingen, aber wer kennt nicht Leute ... wenn die auftauchen, wird jede Party ein voller Erfolg? Ist eine gemeinsame Veranstaltung abends im Kreise von Verwandten und Bekannten nicht etwas für das menschliche Leben Nützliches? Haben solche Leute dann nicht auch für dein Leben einen „Gebrauchswert“, obwohl sie u. U. „arbeitsscheu“ in heutigem Sinne sein könnten? Wäre unser Leben nicht ohne solche Menschen langweiliger? (Pech habe ich nur bei denen, die keinem Menschen dieser Art begegnet sind – oder sich aus verborgenem Neid selbst das Mitvergnügen vergällt haben) Im „Klassenkampf“ zählen natürlich nur Zahlen. Arbeitsproduktivität, möglichst viel materielle Werte „erarbeitet“ haben. Das fiele erst mit dem restlosen Verschwinden des „Kapitalismus“ als erster Maßstab für den Nutzen einer „Tätigkeit“ weg. Dann wird aber auch das Gespräch am Arbeitsplatz über die aktuellen Probleme der Kindererziehung zu einem „Gebrauchswert“, der entsteht, indem wir arbeiten gehen und uns am Arbeitsplatz mit "Bekannten" treffen. Ist das kein (auch, zuerst einmal) ganz persönlich sinnvolles Ziel?! Sich einfach auszusprechen? Wir gehen ja davon aus, dass sowieso ein Großteil der anfallenden Arbeiten real durch die Maschinen ausgeführt wird, die wir nur beaufsichtigen. Heute interessiert es keinen fremden Menschen, ob konkret aus deinen Kindern ordentliche Menschen werden. Was aber gäbe es, kommunistisch gedacht, Wichtigeres?
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